Autor:innen:
L. Nelsen
R. Suruki
F. Albers
E. Bradford (DE)
S. Cockle (DE)
N. Gunsoy (DE)
J. Shin (DE)
Einleitung:
Patientenberichtete Outcomes (PRO) helfen die Auswirkungen einer Asthma-Erkrankung zu charakterisieren. Mepolizumab (Anti-IL5) ist eine effektive Therapie bei schwerem Asthma für Patienten mit einer eosinophilen Entzündung und häufigen Exazerbationen in der Vergangenheit. Diese post-hoc-Analyse der IDEAL-Studie vergleicht Patienten mit schwerem Asthma, die geeignet sind für eine Behandlung mit Mepolizumab, mit nicht geeigneten Patienten, unter Berücksichtigung von PROs zu Asthmakontrolle, Symptomen und Gesundheitszustand.
Methoden:
IDEAL war eine Querschnitts-Studie in 6 Ländern und schloss Patienten ≥12 Jahre mit schwerem Asthma (ATS-/ ERS-Guidelines) unter Behandlung mit hochdosiertem ICS und zusätzlich Controller(n) über ≥12 Monate ein. Die Datenerhebung beinhaltete eine Blutprobe, eine Spirometrie und die Erhebung von PROs. Die Eignung für Mepolizumab wurde definiert als ≥ 2 Exazerbationen, die eine Behandlung mit systemischen Corticosteroiden, einen Notaufnahmebesuch oder eine Hospitalisierung in den letzten 12 Monaten erforderlich machten, und ein Blut-Eosinophilen-Wert ≥150 Zellen/µl bei Studieneinschluss oder ein historischer Messwert ≥300 /µl. Die Studienteilnehmer absolvierten den Asthma Control Questionnaire (ACQ-5; Skala 0-6), St. George´s Respiratory Questionnaire (SGRQ; Skala 0-100), Asthma Quality of Life Questionnaire (AQLQ; Skala 1-7) und Asthma Symptom Utility Index (ASUI; Skala 0-1). Höhere Werte für den ACQ und SGRQ und niedrigere Werte im AQLQ und ASUI deuten auf eine schlechtere Gesundheit hin.
ERGEBNISSE:
748 Studienteilnehmer wurden in IDEAL eingeschlossen; 670 erfüllten die Analyse-Kriterien. Nach Ausschluss von derzeit mit Omalizumab behandelten Patienten wurden 502 (Durchschnittsalter 50,9 Jahre; 62% weiblich) eingeschlossen; davon wurden 101 (20,1%) und 401 (79,9%) als geeignet beziehungsweise nicht geeignet für eine Mepolizumab-Therapie eingestuft. Mepolizumab-geeignete (MG) Patienten hatten eine schlechtere Asthmakontrolle (Mittel=2,64 [SA=1,42]; 77% mit unkontrolliertem Asthma) vs. Nicht-Mepolizumab-geeigneten (NMG) Patienten (1,95 [1,14]; 64% mit unkontrolliertem Asthma). Die Werte im SGRQ, AQLQ und ASUI wiesen auf schlechtere Gesundheitsauswirkungen in der MG-Gruppe hin (53,2 [19,4]; 4,1 [1,2]; 0,55 [0,25]) vs. NMG-Patienten (39,7 [19,4]; 4,7 [1,3]; 0,71 [0,21]). Die Differenzen zwischen beiden Patientengruppen überschritten die als minimal bedeutsamen Unterschied definierten Grenzen für alle PROs.
SCHLUSSFOLGERUNG:
Unter den Patienten mit schwerem Asthma, die derzeit nur mit hochdosiertem ICS plus zusätzlich Controller (ohne Omalizumab) behandelt werden, erfuhren die für MG-Patienten erhebliche Gesundheitsauswirkungen und hatten eine schlechtere Asthmakontrolle, höhere Symptomlast und einen schlechteren Gesundheitszustand. Das deutet auf einen bedeutsamen bislang unbefriedigten medizinischen Bedarf unter diesen Patienten hin.
Funding: GSK (201722). Abstract zuvor präsentiert zum ATS 2016, A4330.