Autor:innen:
Prof. Dr. Michael Pfingsten | Universitätsmedizin Göttingen | Germany
Leonie Schouten | Universitätsmedizin Göttingen | Germany
Prof. Dr. med. Frank Petzke | Universitätsmedizin Göttingen | Germany
Karin Deppe | Universitätsmedizin Göttingen | Germany
Katharina Augustin | Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. | Germany
Carolin Martin | Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. | Germany
Thomas Isenberg | Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. | Germany
André Möller | Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. | Germany
Dr. med. Ursula Marschall | BARMER | Germany
Daniel Szczotkowski | Universitätsmedizin Greifswald | Germany
PD Dr. rer. nat. Ulrike Kaiser | Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden | Germany
Dr. Gabriele Lindena | Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. | Germany
Einleitung: PAIN2020 (Innovationsfonds, FNR 01NVF17049) ist ein Konsortialprojekt der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. und der BARMER, der Universitätsmedizin Greifswald (Externer Evaluator) sowie dreier klinischer Konsortialpartner mit Erfahrungen in der interdisziplinären multimodalen Schmerztherapie (Göttingen, Mainz, Dresden). Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Versorgung von Patienten mit Schmerzen länger als 6 Wochen und Chronifizierungsfaktoren. Die Umsetzung eines integrierten Vorgehens (hier eines interdisziplinären multimodalen Assessments, IMA, gegenüber einem schmerztherapeutisch-ärztlichen Assessment) soll nun in die Regelversorgung überführt werden. Dafür ist es essentiell, ein für Behandler im Versorgungsalltag anwendbares Instrument zur Verfügung zu stellen, um somatische und psychosoziale Risikofaktoren, die sich auch auf das Krankheitskonzept der Patienten auswirken, identifizieren zu können.
Methodik: Die in PAIN2020 entwickelten 10 Screeningfragen an Patienten sowie die ärztlich ergänzten Aufnahmekriterien sollen den Patientenangaben aus dem Deutschen Schmerzfragebogen (DSF; Lebensqualität, schmerzbedingte körperliche und psychische Beeinträchtigung) sowie weiteren soziodemographischen Kriterien (Alter, Geschlecht, Bildungsgrad sowie Teilhabe am Arbeitsleben) und dem Chronifizierungsstadium gegenübergestellt werden. Es werden alle Patienten aus PAIN2020 in die Analyse eingeschlossen, von denen bis 08/2021 Daten aus dem DSF sowie soziodemographische Daten und der MPSS vollständig vorliegen (n>500). Die Analysen werden mit SPSS 26.0 vorgenommen.
Ergebnisse: Das Screeninginstrument wird hinsichtlich seiner prädiktiven Validität einschließlich des Geltungsbereiches (Charakteristik von Patienten mit Schmerzen und Chronifizierungsrisiko) sowie der Diskriminationsfähigkeit hinsichtlich der Chronifizierungsstadien untersucht und diskutiert.
Diskussion: Das identifizierte Screeninginstrument soll Eingang in die Gestaltung eines derzeit in Vorbereitung befindlichen Selektivvertrags zu einem frühzeitigen IMA finden. Dieser soll einerseits die Identifikation der Patienten beim Versorger ermöglichen und deren Steuerung und Versorgung durch den ermittelten Versorgungsbedarf verbessern helfen.