Schmerzen treten als Symptom im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion und insbesondere bei schweren COVID-19-Verläufen auf. Neben unspezifischen Beschwerden wie Halsschmerzen und Körperschmerzen wurden auch parainfektiöse Schmerzsyndrome wie Kopfschmerzen, Myalgie oder neuropathische Schmerzen ebenfalls im Rahmen der akuten Infektion berichtet. Letztere scheinen mit einer Autoimmunreaktion oder einer Affektion des peripheren neuromuskulären Systems oder des Zentralnervensystems aufgrund der Virusinfektion assoziiert zu sein. Darüber hinaus können chronische Schmerzen eine Komplikation der Behandlung auf der Intensivstation (z. B. Muskelschwäche in Folge der intensivmedizinischen Behandlung) oder von Sekundärerkrankungen im Zusammenhang mit der SARS-CoV-2-Infektion stehen, zu nennen sind dabei insbesondere Guillain-Barré-Syndrom, Polyneuritis, Critical-Illness-Polyneuropathie oder zentraler Schmerz nach zerebrovaskulären Ereignissen. Daten zu langanhaltenden schmerzhaften Symptomen nach klinisch manifestem COVID-19 und deren Folgen sind rar. Des Weiteren können bereits bestehende chronische Schmerzen durch eine eingeschränkte medizinische Versorgung und die psychische Belastung durch die COVID-19-Pandemie verschlimmert werden. Bemerkenswerterweise deuten Daten aus der frühen Phase des ersten Lockdowns aber auch darauf hin, dass die akute Bedrohung einer potenziell lebensgefährlichen Pandemie vom chronischen Schmerzzustand ablenken und so eine Verbesserung bewirken kann.