Interdisziplinäre Schmerztherapie basiert auf einer integrierten Zusammenarbeit in Diagnostik und Therapie mit Patient*innen, die unter chronischen Schmerzen leiden. Dabei kann integrierte Teamarbeit über die üblichen Teambesprechungen und Entscheidungen hinaus auch in die direkte Gruppenarbeit münden. Insbesondere in der engen Zusammenarbeit der aktiv-übenden Professionen Physiotherapie und Psychotherapie können erfahrene Hürden im Alltag (sprachlich, interaktions-bezogen, gesellschaftlich etc.) überwunden werden.
Ziel dieses Workshops ist es, eine integrative Form der Gruppendurchführung unter Beteiligung der Disziplinen (Medizin, Physiotherapie, Psychotherapie) anhand verschiedener Anwendungsbereiche vorzustellen. Der Workshop soll dazu ermutigen und anregen, Herausforderungen im therapeutischen Alltag spielerisch und kreativ zu begegnen.
Wenn Sprache nicht ausreicht: Schmerzpsychotherapie mit Migrantinnen und Migranten/Schmerzbewältigung für Frauen mit chronischen Bauch- und Beckenbeschwerden
Menschen mit Migrationshintergrund weisen eine erhöhte Prävalenz chronischer Schmerzen auf. Gleichzeitig erschweren häufig sprachliche und kulturelle Unterschiede die Kommunikation zwischen Betroffenen und Behandlungsteam. Wie kann interdisziplinäre, multimodale Schmerztherapie trotzdem gelingen? Eine multikulturelle Schmerzbewältigungsgruppe wird vorgestellt und mit Videoaufnahmen illustriert.
Frauen mit chronischen (Unter-)bauch- und Beckenschmerzen leiden oft unter Beeinträchtigungen im körperlichen, sozialen, psychischen und sexuellen Bereich. Trotz der weiten Verbreitung sind viele Symptome tabuisiert und es existieren (noch) zu wenig Behandlungsangebote. Anhand einer interdisziplinären Bauchschmerz-Bewältigungsgruppe soll eine spezifische Therapieform präsentiert werden.
Wenn Education erlebt wird:
PAIN2020 (Innovationsfond 01NVF17049) konzipierte u. a. eine ambulante Gruppentherapie für Patient*innen mit Schmerzen und am Beginn der Chronifizierung. Primäre Zielstellungen entsprechend der NVL Kreuzschmerz (2017) sind die Vermittlung eines biopsychosozialen Krankheitsmodells sowie die Schulung in der eigenverantwortlichen Anwendung schmerzreduzierender, biopsychosozialer Strategien.
Gerade die Vermittlung eines komplexen Krankheitsmodells über verschiedene Disziplinen gestaltet sich häufig im Alltag schwierig. Durch eine enge Verzahnung psychologischer und physiotherapeutischer Elemente sollen Erleben und Verständnis gefördert werden. Der Aufbau der Gruppenstunde wird vorgestellt und die konkrete Umsetzung mit Videomaterial verdeutlicht. Erste Erfahrungen aus den Gruppen sowie Rückmeldungen sowohl der Therapeut*innen als auch der Patient*innen zu diesem Vorgehen werden in den Vortrag einfließen.