Seit vielen Jahren ist die Rolle des Calcitonin Gene related Peptide (CGRP) in der Pathophysiologie der Migräne bekannt. Die erste Zulassung einer CGRP-basierten Therapie erfolgte im Jahre 2018. Über die Daten der klinischen Studien inklusive der Post-hoc- sowie Sub-Gruppen-Analysen wurden in den letzten Jahren immer wieder ausführlich berichtet. Da CGRP aber eben kein Migräne-spezifisches Molekül ist, sondern in der Physiologie und Pathophysiologie anderer Systeme seine Rolle hat lohnt auch der Blick nach rechts und links. CGRP-Antikörper spielen mittlerweile eine prominente Rolle in der prophylaktischen Therapie der Migräne. Die umfangreichen Real-World Daten belegen die Wirksamkeit dieser Substanzen auch über die Ergebnisse der klinischen Studien hinaus. Der erste Vortrag des Symposiums trägt die wichtigsten Erkenntnisse über die Wirksamkeit dieser Substanzgruppe in der konkreten Behandlungssituation zusammen und analysiert, welche Konsequenzen sich hieraus für die tägliche Praxis ergeben. Allerdings spielt CGRP auch in der Pathophysiologie anderer Schmerzerkrankungen eine relevante Rolle und der Einsatz von AK gegen CGRP oder den CGRP-Rezeptor muss hier diskutiert werden. Im zweiten Vortrag werden die pathophysiologischen Hintergründe der Wirksamkeit sowie der Einsatz der Substanzen bei anderen Schmerzerkrankungen, wie z.B. bei neuropathischem Schmerz, posttraumatischem Kopfschmerz oder der idiopathischen intrakraniellen Hypertension dargestellt und entsprechend eingeordnet. Im täglichen Einsatz der Substanzen kann es Konstellationen geben zurückhaltend mit den neuen Therapieoptionen zu sein. Relevante Beispiele sind hier kardiovaskuläre oder Autoimmun-entzündliche Erkrankungen. Der dritte Vortrag beleuchtet einige dieser Problemkonstellationen, deren Physiologie und berichtet über konkreten Erfahrungen. Die Rolle des Immunsystems in der Pathophysiologie der Migräne ist bislang nur wenig erforscht. Erste Untersuchungen zeigen, dass CGRP einen direkten und indirekten Einfluss auf Immunzellen hat. Die aktuellsten Erkenntnisse über die Verbindung zwischen CGRP und dem adaptiven Immunsystem und inwieweit diese auch in der Pathophysiologie der Migräne relevant sein könnten sind Thema des letzten Vortrags.