Wissen schaffen: Evidenzlücken beim Clusterkopfschmerz schließen!
Beim Clusterkopfschmerz besteht aufgrund der Schwere der Kopfschmerzerkrankung und der bei einem Teil der Betroffenen unzureichend wirksamen oder mit erheblichen Nebenwirkungen verbundenen Therapien sowie der erheblichen Einschränkung der Lebensqualität Bedarf an weiteren nichtmedikamentösen und medikamentösen Therapieoptionen.
CGRP-Antikörper zur Therapie des episodischen und des chronischen Clusterkopfschmerzes
Im Vortrag wird die Studienlage zu monoklonalen Antikörpern zur Therapie von episodischem und chronischem Clusterkopfschmerz kritisch diskutiert. Bislang konnte für keinen der Antikörper eine Zulassung erreicht werden, obwohl Hinweise auf eine Wirksamkeit aufgrund von Daten aus multizentrischen Studien und Fallserien sowie Einzelfallbeobachtungen bestehen.
Kortikosteroide zur Therapie des Clusterkopfschmerzes
Kortikosteroide werden zur Therapie des Clusterkopfschmerzes intravenös, oral und beim Occipitalisnervenblock eingesetzt. Evidenz aus plazebokontrollierten Studien und Fallserien liegt zur Wirksamkeit von Occipitalisblockaden vor. Mit der aktuell publizierten PredCH-Studie konnte die Wirksamkeit einer oralen Kortisonstossbehandlung zusätzlich zum Aufdosieren von Verapamil in einer plazebokontrollierten klinischen Studie in Deutschlang gezeigt werden.
Psychologische Therapie des Clusterkopfschmerzes
Die Beeinträchtigung der Lebensqualität und komorbide psychische Erkrankungen sind insbesondere beim chronischen Clusterkopfschmerz bis hin zur Suizidalität häufig anzutreffen. Krankheitsspezifische Instrumente zur Messung der Beeinträchtigung wurden aktuell entwickelt. Der psychologische Therapieansatz umfasst Edukation, Training zum Attackenmanagement, Umgang mit schmerzbezogenen Ängsten sowie die Therapie psychischer Komorbidität und die Krisenintervention.