Was macht eigentlich gute Forschung aus? Welche Messinstrumente stehen hierbei zur Verfügung? Zur Optimierung der medizinischen Versorgung sind Behandler*innen aller Fachrichtungen angehalten, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in die tägliche Praxis zu integrieren und individuell abzustimmen.
Im diesjährigen Symposium des Arbeitskreises Junge Schmerzgesellschaft der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. gehen wir der Frage nach, wie diese idealisierte Verknüpfung von klinischer Erfahrung mit den aktuellen Forschungsergebnissen im Sinne evidenzbasierter Medizin bereits auf Forschungsebene gestärkt werden kann. Ein wichtiger Baustein für die Evidenzbasis sind hierbei (systematische) Reviews. Im ersten Vortrag wird hierzu ein Beispiel aus der Placebo-Forschung präsentiert, worin bei dem neben aktuellen Erkenntnissen auch auf die Operationalisierung von sozialem Lernen näher eingegangen wird. Ein weiterer Punkt bezüglich der Konzepterstellung und Relevanz von Studien ist die Frage, wie Patient*innen aktiv in die Planung und Durchführung von Studien eingebunden werden können mit dem Ziel, die Perspektive der Betroffenen zu stärken. Diese sind in Studien oft nur als „passive“ Teilnehmer*innen involviert. Dies birgt das Risiko einer Einengung der wissenschaftlichen Perspektive und damit die Gefahr, die eigentlichen Interessen und Bedürfnisse von Patient*innen ungenügend abzubilden. Eine aktive Beteiligung von Patient*innen in der Forschung wird in den letzten Jahren zudem als Voraussetzung für eine patientenorientierte Gesundheitsversorgung erkannt und eingefordert und im zweiten Vortrag beleuchtet. Im dritten Vortrag wollen wir uns daran anknüpfend mit der Frage beschäftigen, welche Rolle die jeweilige Forschungsgruppe selbst in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Fragestellungen spielt. Hierbei werden u.a. die Fragen nach einem sinnvollen Aufbau einer Arbeitsgruppe, nach erfolgsversprechenden Strategien eines Teams und der Bedeutung der Interdisziplinarität und der Jungforscher*innen oder -kliniker*innen diskutiert.