Das Symposium bietet einen Überblick über die jüngste Entwicklung der Kopfschmerz-Prävalenz bei Kindern und Jugendlichen und zeigt aktuelle Trends in der Prävention und Behandlung auf.
Die Relevanz von Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter wird bereits im ersten Vortrag deutlich, in dem aktuelle Zahlen zu wiederholt auftretenden Kopfschmerzen aus der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2, 2014 – 2017) und deren Entwicklung über die letzten gut 10 Jahre seit der KiGGS-Basiserhebung (2003 – 2006) präsentiert werden. In dem Vortrag wird zudem die Entwicklung der Kopfschmerzprävalenz beim Übergang vom Kindes- ins Jugendalter betrachtet. Neben dem Alter werden weitere soziodemografische Merkmale als assoziierte Faktoren untersucht. Auch die Folgen von wiederholt auftretenden Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter werden aufgezeigt.
Der zweite Vortrag widmet sich Online-Angeboten für Kinder und Jugendliche mit Kopfschmerzen. Der Fokus liegt auf einer neuen Edukations-Website zu Migräne und Spannungskopfschmerz, die in Zusammenarbeit mit der Patientenorganisation SchmerzLos entstanden ist. Die interaktive Website lädt Kinder mit und ohne Kopfschmerzen ein, Neues über Kopfschmerzen zu lernen. Neben Informationen zu Ursachen von Migräne und Spannungskopfschmerz, erfahren die jungen Nutzer auch, wie sie Kopfschmerzen vorbeugen bzw. mit Kopfschmerzen am besten umgehen. Die Wirksamkeit der Website wird anhand aktueller Studienergebnisse dargestellt.
Die Migräne ist auch im Kindes- und Jugendalter ein häufiges und als besonders beeinträchtigend erlebtes Erkrankungsbild. Im dritten Vortrag wird die Bedeutung eines patientenzentrierten interdisziplinären multimodalen Behandlungskonzepts unter Bezug zur Pathophysiologie der Migräne dargestellt. Vor diesem Hintergrund werden neben den klassischen Behandlungsmethoden auch nicht-pharmakologische innovative Therapieansätze vorgestellt. Zudem bietet der Vortrag einen Überblick zu den Herausforderungen und Grenzen eines solchen Behandlungskonzepts in der Pädiatrie.
Im vierten Vortrag werden aktuelle Daten zur modernen Kopfschmerzprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen präsentiert. Neben Daten der interdisziplinären ambulanten Gruppentherapie (Dresdner Kinder/Jugendkopfschmerzprogramm DreKiP) liegt der Schwerpunkt auf Ergebnissen der Riechtherapie. Die Effekte eines strukturierten Trainings mit Düften auf die Schmerzwahrnehmung von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Kopfschmerzen werden aufgezeigt. Insbesondere die Unterschiede in der sensorischen Wahrnehmung bei Kindern mit und ohne Migräne werden verdeutlicht. Außerdem wird vor dem Hintergrund eingeschränkter therapeutischer Alternativen in der Kinderkopfschmerzprophylaxe über das therapeutische Potenzial eines Riechtrainings als unkomplizierte und nebenwirkungsarme nicht-medikamentöse Therapieoption berichtet.