Ausschuss Soziales der DDG
Aus Sicht vieler Arbeitgeber und sie beratender (Betriebs-)Ärzte stellt Diabetes mellitus – historisch geprägt! – ein Hemmnis für Einstellungen zur Ausübung beruflicher Tätigkeiten dar. Trotz allseitigem Bekenntnis zur Inklusion. Im Symposium des Ausschuss' Soziales beleuchtet der niedergelassene Internist und Diabetologe Friedhelm Petry die verfügbaren technischen Hilfen für den Berufsalltag und richtet den Blick auf die resultierenden Chancen und Risiken. Eva Küstner beschreibt als Psychologin den oberflächlich oft verborgenen diabetesbezogenen Disstress am Arbeitsplatz und die Schwierigkeit einiger Menschen mit Diabetes damit umzugehen. Darüber hinaus schildert sie, welche Hilfen anzubieten sind. Arbeitsrechtliche Möglichkeiten von Menschen mit Diabetes zu ihrem Schutz vor Kündigung und Diskriminierung am Arbeitsplatz zeigt Rechtsanwalt Oliver Ebert auf. Dabei gibt er praktische Hinweise, die verdeutlichen, dass Arbeitgeber mit ihren Standpunkten keineswegs per se richtig liegen. Bewusst offen und damit provokant formuliert Arbeitsmediziner Kurt Rinnert die häufig gestellte Frage: "Was dürfen Menschen mit Diabetes?" Und er gibt klare Antworten darauf. Generelle Verbote sind nicht mehr zeitgemäß. Eine individuelle Analyse und personenbezogene arbeits- und sozialmedizinische Bewertung der tätigkeitsbezogenen und krankheitsbedingten Risiken ist von jedem Arbeitsmediziner zu fordern Gefährdungsbeurteilung!, um relevante Gefährdungen genauso wie Benachteiligungen von Menschen mit Diabetes zu vermeiden. Diese Sicht wird noch längst nicht überall vertreten. Sozialmedizinische und sozialrechtliche Fragen bei der Arbeit bewegen viele Menschen, prägen viele Sichtweisen in unserer Gesellschaft, spielen in der diabetologischen Praxis eine enorme Rolle und bestimmen die Tätigkeit des Ausschuss' Soziales.