Autor:innen:
K. Haider (Bremerhaven, DE)
A. Haider (Bremerhaven, DE)
F. Saad (Berlin, DE)
Einleitung und Fragestellung:
Prävalenz von Hypogonadismus bei Männern mit T2DM beträgt bis zu 50%. Wir untersuchten den Einfluss der Testosteronbehandlung auf die Nierenfunktion bei dieser Patientengruppe.
Material und Methoden:
In einer urologischen Registerstudie bei hypogonadalen Männern haben 361 T2DM. 183 erhalten Testosteron-Undecanoat-Injektionen alle 3 Monate (T-Gruppe), 178 entschieden sich gegen diese Behandlung (KTRL). 12-Jahresdaten wurden analysiert. Die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) wurde nach der Modification-of-Diet-in-Renal-Disease-Formel (MDRD) berechnet. Unterschiede über die Beobachtungszeit wurden anhand eines gemischten Effektmodells für wiederholte Messungen verglichen, das für Alter, Gewicht, Bauchumfang, Blutdruck, Nüchtern-Blutzucker, Lipiden und Lebensqualität an der Baseline bereinigt wurde.
Ergebnisse:
Mittlere Beobachtungsdauer: 8,9±3,0, Alter: 61,8±5,3 Jahre.
Kreatinin (mg/dl) fiel um 0,16±0,03 nach 12 Jahren (T-Gruppe) bzw. stieg um 0,40±0,03 (KTRL). Die geschätzte bereinigte Differenz zwischen den Gruppen betrug -0,57 [95% CI: -0,68;-0,46] (jeweils p < 0,0001).
eGFR (ml/min/1,73 m²) stieg um 15,1±5,6 nach 12 Jahren (T-Gruppe) und fiel in KTRL um 22,9±5,6, Differenz zwischen den Gruppen: 38,0 [95% CI: 20,4;55,7] (jeweils p < 0,0001).
Der systolische Blutdruck (mmHg) fiel um 33,1±1,2 (T-Gruppe) und stieg in KTRL um 18,3±1,2, Differenz zwischen den Gruppen: -51,5 [95% CI: -55,4;-47,6] (jeweils p < 0,0001).
Der diastolische Blutdruck (mmHg) fiel um 20,3±0,9 (T-Gruppe) und stieg in KTRL um 12,5±0,9, Differenz zwischen den Gruppen: -32,8 [95% CI: -35,7;-29,9] (jeweils p < 0,0001).
Alle Injektionen wurden in der Praxis verabreicht und dokumentiert. Die Adhärenz betrug 100%.
Schlussfolgerungen:
In einer Beobachtungsstudie verbesserte die Langzeitbehandlung mit Testosteron bei hypogonadalen Männern mit T2DM die Nierenfunktion im Vergleich zu unbehandelten Kontrollpatienten.