Autor:innen:
Maximilian Gruber | Medical University of Vienna | Germany
Peter Lechenauer | Medical University of Vienna | Austria
Julian Heidtmann | Medical University of Vienna | Austria
Christoph Domenig | Medizinische Universität Wien | Austria
Markus Klinger | Medizinische Universität Wien | Austria
Christoph Neumayer | Medizinische Universität Wien | Austria
PD Dr. med. habil. Albert Busch | Klinikum rechts der Isar, Technical University Munich | Germany
Dr. Wolf Eilenberg | medizinische Universität Wien | Austria
Hintergrund: Das abdominelle Aortenaneurysma wird mit einer Prävalenz von 1,3 bis 1,7% beschrieben. Trotz zunehmender endovaskulärer Aortenreparatur (EVAR), bleibt der Stellenwert der offenen Aortenaneurysmareparatur (OR) gemäß den „NICE“-Kriterien bestehen. Die Sicherung der Ausbildungsqualität und Erhalt der chirurgischen Expertise ist somit von essentieller Bedeutung. Diese Arbeit hat untersucht, wie sich Operationszeiten und Outcome der offenen Aortenaneurysmenchirurgie über 2 Jahrzehnte an einem Universitätszentrum entwickelt haben.
Material und Methoden: Eingeschlossen wurde alle PatientInnen, die zwischen 2000 und 2019 einer offenen infrarenalen Aortenaneurysmenersatz erhalten haben. Gemäß den NICE-Empfehlungen wurden in den letzten 20 Jahren im analysierten Zentrum EVAR bzw. OR im 50:50 Verhältnis versorgt. Das Kollektiv wurde in zwei Gruppen a 10 Jahren aufgeteilt (2000-2009 und 2010-2019) und mit besonderem Augenmerk auf die Operationszeiten, welche neben der Morbidität/Mortalität als Marker der Qualität eines Eingriffes gewertet werden kann, verglichen.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 717 PatientInnen in diesem Zeitraum analysiert. Davon erfüllten 414 Patienten die strengen Auswahlkriterien der infrarenalen >10mm Halslänge Aneurysmen. 93% (385/414) waren männlich. Mit einer Halslänge von Median 27,5(11-72) vs. 25(11-72) (p=0,931) waren die Aneurysmen morphologisch vergleichbar. Die medianen Operationszeiten blieben stabil (238min (2000-2009) vs. 225min (2010-2019), (p=0,478). Ebenfalls die Klemmzeit der Operation 58,36(26-202) min vs 60 (23-200) min, p=0.009 vergleichbar. Graft Material (Tube-(p=0,779) vs. y-Graft(p=0,169)), AMI-Rekonstruktion (p=0,733), hostiles Abdomen (p=0,323), inflammatorisches Aneurysma (p=0,583) und PAVK der Iliakalgefäße (p=0,094) hatten keinen Einfluss auf die Operationsdauer in den beiden Vergleichsgruppen. Dasselbe galt für juxta- / pararenale Aortenaneurysmen (Tubegraft (p=0,846), y-Graft (p=0,494), Hostiles Abdomen (p=0,190), assozierte iliakale Verschlusserkrankung (p=0,517), intraoperative AMI-Rekonstruktion (p=0,667), inflammatorisches Aneurysma p=0,400).
Schlussfolgerung: Bei 50:50 Verhältnis EVAR vs. OR kann ein Erhalt der Operationszeitenstabilität erzielt über 2 Jahrzehnte erreicht werden.