13:15 Uhr
FV 21:
Aortale Neoplasien als Differentialdiagnosen zum mykotischen Aneurysma und zur Protheseninfektion
Prof. Dr. med. Kai Michael Balzer | GFO-Kliniken Bonn | Germany
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Autor:in:
Prof. Dr. med. Kai Michael Balzer | GFO-Kliniken Bonn | Germany
Einleitung:
Aortale Neoplasien sind sehr selten, können aber inflammatorische oder mykotische Aneurysmen imitieren. Die mediane Überlebenszeit in der Literatur beträgt 8 Monate und ist abhängig von der jeweiligen Tumorart.
Material und Methode:
Der Fall eines primär 70 jährigen Patienten mit einem infrarenalen Bauchaortenaneurysma wird präsentiert. Es erfolgte primär die Ausschaltung mittels EVAR bei einem Durchmesser von 5,8 cm im April 2016, im weiteren Verlauf kam es zum Auftreten mutlipler anderer, vermutet mykotischer, Aneurysmata, die durch mehrere Operationen über einen Zeitraum von 3,5 Jahren behandelt wurden. Letztlich zeigte sich ein endovaskuläres Lymphom als Ursache der mutliplen Aneurysmata, welches trotz entsprechender Therapie zum Tode des Patienten führte.
Der zweite Fall eines primär 77 jährigen Patienten, dessen Aneurysma 2011 mittles EVAR ausgeschaltet wurde, führte aufgrund einer Progression bei Endoleak Typ II zu einer Konversionsoperation, zwei Jahre nach dieser Operation erfolgte die Vorstellung bei Fieber, Erhöhung der Entzündungswerte und Kachexie in einem anderen Krankenhaus, aufgrund einer vermuteten Infektion der Prothese erfolgte die erneute Operation nach Verlegung. In der Histologie zeigte sich ein epitheloides Angiosarkom, welches aktuell mittels Chemotherapie behandelt wird.
Zusammenfassung:
Die beiden Fälle werden mit der vorhandenen Literatur zu aortalen Neoplasien, möglicher optimierter Diagnostik und Therapieoptionen demonstriert.
13:30 Uhr
FV 20:
Korrekte Klassifikation einer Typ Ia Endoleckage nach thorakaler endovaskulärer Aortenreparatur mit Hilfe von Mixed Reality
Dr. med. Johannes Hatzl | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
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Autor:innen:
Niklas Hartmann | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Dr. med. Johannes Hatzl | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Prof. Dr. med. Christian Uhl | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
PD Dr. med. Katrin Meisenbacher | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Univ. Prof. Dr. med. Dittmar Böckler | Universitätsklinikum Heidelberg | Germany
Hintergrund
Eine sichere Identifizierung und Typisierung von Endoleckagen nach endovaskulärer Therapie von Aortenpathologien kann sich schwierig gestalten. Mittels Computertomographie-Angiographie (CTA) kann die Endoleckage zwar in der Regel nachgewiesen werden, bei enger Lagebeziehung ist die eindeutige Unterscheidung zwischen Typ Ia und Typ II jedoch nicht immer einfach. Je nach Art der Endoleckage kann sich von der korrekten Klassifizierung eine Behandlungsindikation für den Patienten ableiten.
Methoden
Im vorliegenden Beispiel wurde anhand einer CTA eine dreidimensionale Rekonstruktion der Gefäßanatomie nach thorakaler endovaskulärer Aortenreparatur (TEVAR) mit Hilfe des Mixed Reality Viewers erstellt und anschließend durch ein Head-mounted display zur Befundung in das Sichtfeld des Nutzers projiziert.
Ergebnisse
Eine 64 Jahre alte Frau wurde mit einer akuten, komplizierten Aortendissektion Typ Stanford B mit Kollaps des wahren Lumens zugewiesen. Das Entry befand sich unmittelbar am Abgang der linken A. subclavia. Es wurde eine TEVAR-Prozedur unter Überstentung der linken A. subclavia durchgeführt, der Kollaps des wahren Lumens und die damit verbundene Organischämie waren behoben. In der postoperativen CTA zeigt sich weiterhin eine antegrade Perfusion des falschen Lumens. Anhand der CTA wurde eine Typ II Endoleckage über die A. subclavia vermutet und daher die Indikation zum interventionellen Verschluss gestellt und durchgeführt. In der folgenden CTA zeigt sich die A. subclavia nun am Abgang verschlossen, der Falschkanal jedoch weiterhin antegrad perfundiert. Daraufhin wurde die Indikation zur proximalen TEVAR-Verlängerung und Anlage eines carotido-subclavialen Bypasses links gestellt. In der Kontroll-CTA war keine weitere antegrade Perfusion des Falschlumens zu erkennen.
Auf Grund der Komplexität des Falles wurde retrospektiv die erste postoperative CTA mittels Mixed Reality visualisiert. Dabei konnte eindeutig eine Typ Ia Endoleckage am Aortenbogen rechtsseitig visualisiert werden. Es zeigte sich keine Typ II Endoleckage über die A. subclavia links.
Schlussfolgerung
Bei schwierigen Pathologien kann Mixed Reality durch die Möglichkeit der dreidimensionalen Visualisierung eine zusätzliche Hilfestellung liefern. Dadurch können möglicherweise in selektiven Fällen Primäreingriffe besser geplant und Reinterventionen vermieden werden.
14:00 Uhr
FV 22:
Behandlung von Aortenbogenaneurysmen mit TEVAR und In-Situ Fenestrierung mit dem Ankura System
Dr. med. Marco Virgilio Usai | St. Franziskus Hospital Münster | Germany
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Autor:innen:
Dr. med. Marco Virgilio Usai | St. Franziskus Hospital Münster | Germany
Dr. med. Michel J. Bosiers | St. Franziskus Hospital Münster | Germany
Prof. Dr. Martin Austermann | St. Franziskus Hospital Münster | Germany
Hintergrund: Die endovaskuläre thorakale Aortenersatzt (TEVAR) ist eine bekannte und effektive Methode. Bei Patienten mit Ausdenhung der Kranheit im Aortenbogen, ist die gewährleistung der Durchblutung der supraaortalen Äste wichtig. Dafür wurde ein System für in-situ Fenestrierung von der Firma Lifetech entwickelt, wobei ein Katheter mit montierter Nadel die perforation der aortalen Prothese aus der supraaortalen Äste ermöglicht. Wir möchten über unsere Anfangserfahrung berichten.
Materialen und Methoden: Klinische und technische Erfahrung über konsekutive Patienten wird in einem Database gespeichert. Anbei wird insbesonder über 2 Patienten mit penetrierendem aortenulcus (PAU) berichtet. Intraoperative Komplikationen, kardiovaskulare und -cerebrovaskuläre Ereignisse, 30-Tage mortalität, Patency vom bridging Stent wurden analysiert. Das thorakale Stentgraft ist ein Nitinolstent mit PTFE doppelbeschichtung verbunden mit einem 8 french Katheter und einem Ballon an der Spitze. Der Katheter wird über eine Schleuse nach einem Cut-Down der Arteria axillaris vor dem Ostium des sopraaortalen Gefäßes vorgebracht, eine Montierte Nadel wird nach Stabilisierung mit dem Ballon nach vorne geschoben um die Prothese zu perforieren. Darüber wird einen 18er Draht in die Aorta ascendens geschoben. Das Loch wird sequentiell mit einem 3, 5, 7 mm Ballon erweitert. Dann wird einen Stengraft implantiert und anschiliessend im Aortenlumen geflairt.
Results: Zwei patienten mit PAU wurden in unser Klinik zwischen März und April 2021 versorgt. Beide Patienten waren Männer über 70 Jahre alt allerdings mit gutem Allgemeinzustand. Das Zielgefäß war für beide Patienten die Arteria subclavia. Das technische Erfolg war 100%, es wurden keine Komplikationen beobachtet, die Mortalitätsrate auf 30 Tage war 0%. Die
Conclusions: Die erste Erfahrung mit dem Ankura System ist positiv mit hundertprozentigem technischem Erfolg. Mehere Patieten und prospektiven Daten sind notwendig um diese Daten zu bestätigen.
14:15 Uhr
Beziehung zwischen Interventionszeit und periinterventionellen Komplikationen bei endovaskulärer Versorgung von Patienten mit pAVK
Dr. Corneliu Lisii | Niels-Stensen-Kliniken, Marienhospital Osnabrück | Germany
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Autor:innen:
Dr. Corneliu Lisii | Niels-Stensen-Kliniken, Marienhospital Osnabrück | Germany
Prof. Dr. med. Reinhart Thomas Grundmann | Deutsches Institut für Gefäßmedizinische Gesundheitsforschung (DIGG) der deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin | Germany
Prof. Dr. med. Jörg Heckenkamp | MHO Niels-Stensen-Kliniken | Germany
Prof. Dr. Eike Sebastian Debus | Universitätsklinikum Hamburg | Germany
14:30 Uhr
FV 19:
IVUS-assistierte intravaskuläre Lithotripsie eines durch Kalzifikation unterexpandierten Stents in der Arteria femoralis superficialis.
Prof. Dr. Konstantinos Donas | Asklepios Klinik Langen | Germany
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Autor:innen:
Prof. Dr. Konstantinos Donas | Asklepios Klinik Langen | Germany
Dr. Nizar Abu Bakr | Asklepios Klinik Langen | Germany
Zsanett Kovacs | Asklepios Klinik Langen | Germany
Katrin Kazmierczak | Asklepios Klinik Langen | Germany
Hintergrund
Die Stentoptimierte Angioplastie in der Arteria femoralis superficialis ist eine etablierte Methode bei der Behandlung von symptomatischer peripherer arteriellen Verschlusskrankheit. Stent-assoziierte Komplikationen können im Verlauf die Offenheitsrate beeinträchtigen und rezidivierende Symptome hervorrufen.
Fragestellung
Ziel der vorliegenden Arbeit war die Demonstration der Stent-assoziierten Komplikationen mittels eines neuen IVUS Katheters (Opticross 0.18 Catheter, Boston Scientific) und die Evaluation der Behandlung mittels intravaskulärer Lithotripsie.
Material und Methoden
74 Jähriger Patient präsentierte mit Einschränkung der Gehstrecke nach 40m und Wadenclaudicatio. Die CT Angiographie zeigte eine signifikante Kompression des Stents in der Arteria femoralis superficialis durch eine exzentrische kalzifizierte Plaquebildung mit nachgeschaltetem Verschluss außerhalb des Stents im ersten poplitealen Segment. Der Verschlussdruckindex betrug 0.56.
Ergebnisse
Die durchgeführte Beurteilung der Läsion im Bereich des Stents mittels des neuen IVUS Katheters demonstrierte eine Stentfraktur, Protrusion des Kalks in den Stent sowie auch eine relevante Rezidivistenose mit neointimaler Hyperplasie. Diese Auffälligkeiten waren mit der Standardangiographie nicht ersichtlich. Es wurden intravaskuläre Lithotripsie im Stent und Rotationsatherektomie im Bereich des nachgeschalteten Verschlusses durchgeführt. Nach der langstreckiger Ballonangioplastie konnte man eine signifikante Verbesserung des offenen Lumens im Stent mit dem IVUS Katheter bestätigen und somit war die zusätzliche Stent-Instent Implantation nicht nötig. Der Verschlussdruckindex stieg auf 0.87 an und der Puls in der Art. dorsalis pedis war tastbar.
Schlussfolgerung
Stentimplantationen bei stark kalzifizierten Läsionen können im Verlauf verschiedene Komplikationen aufweisen und sollen mit Vorsicht implantiert werden. Die routinemäßige Anwendung von IVUS verbessert sowohl die diagnostischen Modalitäten bei komplizierten Läsionen als auch die Evaluation der therapeutischen Verfahren.