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FV 46:
Arterielle Thrombosen bei COVID-Patienten
PD Dr. med. habil. Marwan Youssef | Asklepios Klinik Nord Heidberg | Germany
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Autor:innen:
Dr. Sarah El-Yassir | Asklepios Klinik Nord Heidberg | Germany
Dr. Ramona Lüdemann | Asklepios Klinik Nord Heidberg | Germany
PD Dr. med. habil. Marwan Youssef | Asklepios Klinik Nord Heidberg | Germany
Prof. Dr. med. Klaus Herrlinger | Asklepios Klinik Nord Heidberg | Germany
Arterielle Thrombosen bei COVID Patienten
Hintergrund: Die Infektion mit dem neuen Coronavirus (COVID-19) kann zu Veränderungen des Gerinnungsmechanismus führen. die thromboembolischen Ereignisse der schweren Infektionen sind hinlänglich bekannt. Ziel der Studie war es, die eigene klinische und gefäßchirurgische Erfahrung von Patienten mit COVID-assoziierten arteriellen Thrombosen zu beschreiben.
Methodik: im Zeitraum vom 19.03.2020 bis zum 31.03.2021 wurden 647 Patienten mit Coronavirus in unserem Zentrum behandelt. Drei COVID-19-Patienten erlitten thromboembolische arterielle Verschlüsse, welche COVID-konditioniert waren. Weitere Ursachen der Thromboembolien (kardial, VHF, Malignität etc.) wurden ausgeschlossen. Die laborchemischen und serologische Diagnostik ergab milde Erhöhung der D-Dimer Wert, jedoch keine Thrombophilie. Die bildgebende Diagnostik zeigte keine Plaque-Bildungen des Gefäßsystems (keine klassische Arteriosklerose). Die klinische Manifestation war wie folgendes: 2/3 COVID-Pat. mit akuter kritischer Ischämie der beiden unteren Extremitäten bei multi-segmentalen Verschlüssen der iliakalen und poplitealen Arterien sowie 1/3 COVID-Pat. mit TIAs-Symptomatik bei frei-flottierendem Thrombus der Arteria carotis communis.
Ergebnisse: Die Patienten wurden interdisziplinär behandelt. Die Revaskularisation wurde konventionell offen chirurgisch oder mit Hybrid-Verfahren durchgeführt. Perioperative erhielten sie ASS 100 mg p.o und niedermolekulares Heparin. Es zeigten sich keine Komplikationen, keine Mortalitäten und keine Rezidiv-Verschlüsse. Nach der Entlassung erfolgte die Antikoagulation mit Rivaroxaban und Thrombozytenaggrgationshemmung (Mono- oder duale Therapie). Das Follow-up (4, 7 und 8 Monate) war bisher unauffällig.
Schlussfolgerung:
Die hohe Prävalenz der venösen thromboembolischen Ereignisse bei schwer kranken COVID-19-Patienten ist bekannt. Arterielle Thrombosen können aber auch auftreten. Diese zeigen sich oft symptomatisch und können mehrere Arterien betreffen. Außer Diskussion stehen daher die Notwendigkeit einer Thromboseprophylaxe und eines engmaschigen Monitorings. Weitere Untersuchungen des zugrunde liegenden Mechanismus von arterieller Thrombose in COVID-19 wären erforderlich, um mögliche therapeutische Ziele das richtige Antikoagulationsregime zu klären.