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ATTRACT and CAVA Trial. Who is most likely to benefit from interventional procedures as a first-line treatment - ENTFÄLLT
09:00 Uhr
FV 99:
Rekonstruktion der Vena cava inferior bei kongenitaler Atresie mit symptomatischen abdominellen venösen Aneurysmen
PD Dr. med. habil. Marwan Youssef | Asklepios Klinik Nord Heidberg | Germany
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Autor:innen:
Meera Gunaseelan | Asklepios Klinik Nord Heidberg | Germany
Dr. Sarah El-Yassir | Asklepios Klinik Nord Heidberg | Germany
Firas Jawish | Asklepios Klinik Nord Heidberg | Germany
Ramona Lüdemann | Asklepios Klinik Nord Heidberg | Germany
PD Dr. med. habil. Marwan Youssef | Asklepios Klinik Nord Heidberg | Germany
Hintergrund: Angeborene Anomalien der Vena cava inferior (VCI) treten bei 0,3-0,5% der jungen, Erwachsenen auf. Patienten mit VCI-Missbildungen haben ein signifikantes Risiko für die Entwicklung einer TVT. Insbesondere bei jungen, gesunden Patienten, die ohne weitere Risikofaktoren iliakale TVT erlitten haben, sollte an Anomalien der VCI gedacht werden
Methodik: 38-jähriger gesunder Patient war aufgrund von persistieren Flanken-, Unterbauch- und Beinschmerzen bds in unserer Notaufnahme eingewiesen. Klinisch zeigte eine verteilte Pigmentierung sowie Varikosis suprapubisch und der Beine bds. laborchemisch war eine leichte Anämie und Proteinurie festgestellt. Wir führten ausführliche sonographische und Bildgebende Diagnostik (MRA, Phlebographie bds. mit CTA) durch. Hierbei zeigte sich eine anlagebedingte fehlende VCI, mehrere teilthrombosierte venöse Aneurysmen (40-45 mm) im re. paramedianen Unterbauch sowie an der li. VIC mit entsprechend ausgeprägtem venösen Kollateralnetzwerk mit Abfluss über das kräftige Azygos-system, welches aber durch den Zwerchfellschenkel massiv komprimiert und daher bestand eine weitere Obstruktion auf verschiedener Ebene für die untere Körperhälfte. Es ergab eine Pfortaderthrombose. Die Nierenbecken bds. zeigen sich gestaut als Ausdruck der venösen Stauung. Die ausführliche serologische Untersuchung ergab keinen Hinweis auf eine Thrombophilie. Der Fall wurde interdisziplinäre diskutiert. Eine Wiederherstellung der VCI mit dem Ziel der Verbesserung der venösen Drainagen wurde empfohlen. Rekonstruktion der VCI wurde mit 20 mm PTFE-Graft (kaudal mit der Konfluenz der iliakalen Venen und kranial mit V. azygos) durchgeführt. Die massive reichlich Venenkonvolute und Aneurysmen wurden reseziert. Die rechte Nierenvene wurde in den Bypass re-implantiert. Zwecks besserer Offenheit wurde unterstützende Eine AV-Fistel zwischen der AIE und der distalen Prothese gelegt. Der rechte Zwechfellschenkel wurde zur Dekompression der großen V. azygos vorsichtig partiell durchtrennt.
Ergebnisse: Der weitere postoperative Verlauf war mit Lazeration des rechten Ureters kompliziert. Initial erfolgte eine perkutane Nephrostoma re. Im weiteren Verlauf war der Pat. regelrecht mobil auf Stationsebene. Klinisch wurde beschwerdefrei und die Beine waren abgeschwollen. Sonographische und bildgebende Kontrolle zeigte zufriedenstellende offene Rekonstruktion. Zeitversetzt wurde problemlose urologische Wiederherstellung des re. Ureters vorgenommen. Während einer Follow-up-Zeit von 15 Monaten zeigten die Verlaufskontrollen mit offene Rekonstruktion. Der Pat. hatte keine Beschwerden mehr und konnte wieder seinen Job und alltägliche Aktivitäten wieder aufnehmen
Schlossfolgerung: Atresie der VCI ist eine sehr seltene Ursache für die venöse Abflussstörurng, deren Therapie eine große Herausforderung darstellt. Die anspruchsvolle operative Behandlung sollte nach kritischer Fall-Evaluation und sorgfältiger Abwägung erfolgen.