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Raum:
A8 (Stream/on Demand)
Topic:
Wissenschaftliches Programm
Topic 06: Essstörungen, Schlafstörungen und andere der Kategorie F5
Format:
State-of-the-Art-Symposium
Dauer:
90 Minuten
Besonderheiten:
Q&A-Funktion
zugeschaltet: Bulimia nervosa und Binge-Eating-Störung, Night-Eating-Syndrom und Adipositas
Martina de Zwaan, Hannover (Germany)
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Autor:in:
Martina de Zwaan, Hannover (Germany)
Im DSM-5 sind die Binge-Eating-Störung (BES) und das Night Eating Syndrom (NES) neben der Anorexia nervosa und der Bulimia nervosa (BN) als eigenständige Essstörungen ausgewiesen. Bezüglich der BES wird das ICD-11 dieser Strategie folgen. Sowohl die BES als auch das NES sind in der klinischen Praxis häufig mit Übergewicht und Adipositas assoziiert, aber auch bei bulimischen Patientinnen nimmt der Anteil der Übergewichtigen zu. Nicht-anorektische Essstörungen sind die häufigsten Essstörungen im Erwachsenenalter.
In der Behandlung der BN und der BES gilt weiterhin störungsspezifische Psychotherapie als Therapie der Wahl. Vor allem kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze (KVT) haben sich bewährt. In der Regel ist ein ambulantes Therapiesetting ausreichend, wenn keine schweren Komorbiditäten oder soziale Probleme vorliegen. Neue medikamentöse Therapiestrategien liegen in Deutschland nicht vor, SSRIs gelten als Medikamente der Wahl, wobei nur Fluoxetin bei BN in Deutschland zugelassen ist. Medikamentöse Behandlungsansätze sind bei allen Essstörungen und bei Adipositas bislang nur beschränkt wirksam und Rückfälle sind nach Absetzen oder bei Erhaltungstherapie häufig.
Anorexia nervosa - State of the Art
Beate Herpertz-Dahlmann, Aachen (Germany)
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Autor:in:
Beate Herpertz-Dahlmann, Aachen (Germany)
Der State of the Art-Vortrag stellt jüngste Erkenntnisse zu Epidemiologie, Ätiologie, Diagnostik und Therapie der Anorexia nervosa (AN) im Kindes-, Jugendalter und jungen Erwachsenenalter dar. Hierbei wird insbesondere auf die Prävalenzzunahme im Rahmen der Corona-Pandemie eingegangen. Die Klassifikation nach ICD-11 soll besprochen und ihre Bedeutung für die klinische Praxis diskutiert werden. Bei der Diagnostik wird auf die Empfehlungen der S3-Leitlinien eingegangen. Bei der Ätiologie kommt der Habitualisierung von Gewohnheiten als auch den Veränderungen im reward-System zunehmend mehr Bedeutung zu. Aber auch neue genetische und immunologische Befunde bei der AN sollen zur Darstellung kommen einschließlich der Bedeutung der Darm-Gehirn-Interaktion. Ein besonderer Fokus liegt auf der Definition der Anorexia nervosa als metabolisch-psychische Erkrankung und als Pendant zur Adipositas auf der anderen Seite des Gewichtsspektrums. Als therapeutische Elemente sollen neue Erkenntnisse zur Ernährungstherapie als auch die Bedeutung von Sport in der Behandlung Berücksichtigung finden. Bei der Therapie sollen der Früherkennung und dem Transitionsprozess von der Behandlung im Jugendalter zur Behandlung im jungen Erwachsenenalter mehr Stellenwert eingeräumt werden. Des Weiteren werden vergleichende Studien zur Verhaltens- und Familientherapie als auch Ergebnisse zur Effizienz des Home treatment für die adoleszenten Patienten vorgestellt.