Die Psychotherapie für und mit Menschen aus dem LGBT-Spektrum ist so unterschiedlich und
vielfältig wie ihre Lebenswelten. Eine Gemeinsamkeit von LGBT-Menschen ist jedoch, dass sie in der Gesellschaft und in der Psychotherapie bis heute häufig mit Unkenntnis, Vorurteilen,
Diskriminierungen und (Psycho-)Pathologisierung ihrer Sexualitäten und Geschlechtsidentitäten
konfrontiert sind. Unterschiede und daraus resultierende Spezifika in der Psychotherapie mit LGBTMenschen lassen sich aufgrund besonderer Lebenswelten, Beziehungsgestaltungen, der
Notwendigkeit von Coming-out-Prozessen und häufig damit einhergehenden Stigmatisierungs- und Diskriminierungserfahrungen, Minderheitenstress und internalisierter Homo- und/oder Trans-Negativität erfassen. Auch die unterschiedlichen Dimensionen des Begriffes sexuelle Orientierung als erotisches Begehren, Sexualverhalten und Identität verdeutlichen die Notwendigkeit eines spezifischen Fachwissens für Psychotherapeut_innen.
In dem Workshop wird anhand von Vorträgen, Diskussionen und Fallvignetten auf eine offene, an
den Lebenswelten der LGBT Personen und an den Leitlinien orientierten affirmativen Psychotherapie mit folgenden Themenschwerpunkten eingegangen:
• Ethische Grundprinzipien von Psychotherapie im Kontext der Behandlung von LGBT
Patient*innen
• Geschichte von (Psycho) Pathologisierungen in der Psychiatrie und Psychotherapie
• Spezifische Entwicklungserfahrungen (Coming-out) und Lebenswelten von LGBT Menschen in
unterschiedlichen Lebensphasen
• Spezifische Stigmatisierungs- und Diskriminierungserfahrungen (Minority Stress)
• internalisierten Einstellungen von Therapeuten*innen gegenüber unterschiedlichen sexuellen
Orientierungen (Heteronormativität, Homophobie und Trans-negativität)
• Dimensionen und Vielfalt von sexuellen Orientierungen
• Vorstellung APA Leitlinien zur Behandlung von LGBT Patient*innen
• Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung
LGBT Patient*innen
Zielgruppe:
Psychiater_innen, ärztliche und psychologische Psychotherapeut_innen, Allgemeinärzt_innen,
psychosoziale Berater_innen.
Methode:
Vermittlung von Grundlagen über Power-Point-Präsentationen und Video mit ausreichend Raum zur Diskussion. Besprechung von Lebensbeispielen und Fallvignietten, gerne aus eigenen Behandlungen der Workshopteilnehmenden.