Die Zahl an Menschen mit Demenz steigt weltweit stark an. Bereits heute leben über 50 Millionen Menschen mit Demenz. Diese Zahl wird sich mit der demographischen Entwicklung bis zum Jahr 2050 verdreifachen. Effektive Behandlungsmöglichkeiten sind weiterhin nicht absehbar. Präventionsansätze werden deshalb intensiv ausgelotet. Wachsende Evidenz deutet hierbei insbesondere auf das Präventionspotential durch proaktives Management modifizierbarer gesundheits- und lebensstil-basierter Risikofaktoren für Demenz. Übergreifend deuten Studienergebnisse konsistent darauf hin, dass ein substanzieller Teil der Demenzfälle verhindert werden könnte, würden bestimmte modifizierbare Risikofaktoren eliminiert oder reduziert (u.a. Diabetes, Bluthochdruck, Adipositas, körperliche Inaktivität, Rauchen, Depressionen und niedrige Bildung). Beobachtete Rückgänge in den Neuerkrankungsraten an Demenz in westlichen Industrienationen liefern weitere Indizien dafür, dass Demenzprävention möglich ist: Tatsächlich wird eine geringere Demenzinzidenz in jüngeren Geburtskohorten hauptsächlich auf ein verbessertes Management von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bessere Bildungschancen zurückgeführt. In diesem Symposium nehmen wir die aktuelle Evidenz zu modifizierbaren Lebensstil- und Gesundheitsfaktoren zur Demenzprävention aus ganz unterschiedlichen Perspektiven in den Blick. Francisca Rodriguez von DZNE in Greifswald erörtert in einem übergreifenden Vortrag das Potenzial eines angereicherten Lebensumfelds im Sinne von enriched environment. Susanne Röhr, Leipzig/Dublin fokussiert auf soziale Determinanten von modifizierbaren Risikofaktoren und ordnet dabei eigene Daten in einen größeren Kontext ein. Alexander Pabst, Leipzig, zeigt, dass Hörminderungen einen Risikofaktor für Demenz darstellen. Ergänzt wird die Perspektive um einen Beitrag zur zeitlichen Abfolge subjektiver kognitiver Beschwerden und depressiver Symptomatik in der Frühphase der Alzheimer Erkrankung.