Insbesondere Menschen mit rezidivierenden und chronischen psychischen Erkrankungen benötigen ein dem Krankheitsstadium bzw. den gerade führenden Fähigkeitsstörungen angepasstes Behandlungsangebot. In der Regel sind hier verschiedene Berufsgruppen beteiligt.
Das Management der zeitlichen Abfolge der Behandlungsmodule sowie die Koordination der einzelnen Bausteine mit den betroffenen Menschen und den unterschiedlichen Leistungserbringern benötigt eine Vernetzungsstruktur. Im vertragsärztlichen und im Krankenhaussektor haben sich unterschiedliche Konzepte entwickelt, wie vernetzte Versorgung gedacht wird.
Frau Dr. Sabine Köhler aus Jena wird in ihrem Vortrag „Weiterentwicklung der vertragsärztlichen Versorgung ist möglich: die G-BA-Richtlinie zur vernetzten und multiprofessionellen vertragsärztlichen Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen“ zum Entstehungshintergrund und dem inhaltlichen Anliegen dieser Richtlinie aus der vertragsärztlichen Perspektive berichten. Es wird erwartet, dass diese Richtlinie bis zum Kongress beschlossen sein wird.
Im Krankenhaussektor gibt es unter der Massgabe der zunehmenden Ambulantisierung der psychiatrischen Krankenhausbehandlung ebenfalls langbewährte sowie neue Konzepte (z. B. StäB), aber auch in der „normalen“ Krankenhausbehandlung findet bereits vernetzte Versorgung statt.
Herr Prof. Martin Driessen aus Bielefeld wird in seinem Vortrag „Vernetzte Versorgung im psychiatrischen Krankenhaus“ über die Versorgungsaufgaben des psychiatrischen Krankenhauses berichten.
Die Berufsgruppe der Psychologischen Psychotherapeuten, traditionell eher im klassischen 1:1 – Setting ausgebildet, stellt sich nicht zuletzt im Zuge der Ausbildungsreform den Herausforderungen einer vernetzten und berufsgruppenübergreifenden Versorgung.
Herr Dipl.-Psych. Gregor Peikert, Präsident der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer, referiert hierzu in seinem Vortrag: „Vernetzte Versorgung – können Psychotherapeuten das?“