In der Behandlung gerontopsychiatrischer Krankheitsbilder zeichnen sich sowohl in pharmakotherapeutischer als auch in nicht-pharmakotherapeutischer Hinsicht neue Behandlungskonzepte ab, die sowohl für die Behandlung der Demenzerkrankungen, aber auch für die Prävention und Behandlung von Delirien neue Perspektiven eröffnen.
Bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit steht mit der Amyloid-Antikörpertherapie eine kausale Therapieoption zur Verfügung, die jedoch bisher keinen Eingang in die klinische Routinebehandlung gefunden hat. Priller stellt neuere Studienergebnisse zu monoklonalen Antikörpern vor, die insbesondere in mittelgradigen Stadien der Alzheimer-Krankheit vielversprechende Ergebnisse gezeigt haben.
Auch digitale Intervention spielen in der Alterspsychiatrie zunehmend eine bedeutsame Rolle. Benninghoff stellt eine telemedizinische Überbrückungsintervention für demenziell Erkrankte und deren Angehörige während der Covid-19 Pandemie vor und vergleicht die Interventionseffekte mit denen einer konventionellen Behandlung.
Eine Optimierung der gerontopsychiatrischen Versorgungssituation im Krankenhaus und an der Schnittstelle zur ambulanten Versorgung ist für ältere Menschen mit somatischen Komorbiditäten wünschenswert. Anhand somatisch Erkrankter Patienten mit leichter kognitiver Störung zeigt Kreisel Möglichkeiten und Ergebnisse eines care Managements aus der intersec-CM Interventionsstudie.
Delirien sind nach Elektivoperationen eine der häufigsten gerontopsychiatrischen Komplikationen und gehen mit erhöhter Morbidität und Mortalität einher. Aus der PAWEL Studie berichtet Thomas die Ergebnisse einer komplexen multizentrischen Interventionsstudie zur Delirprävention bei 1470 PatientInnen an fünf Krankenhäusern der Maximalversorgung in Baden-Württemberg, die eine hohe Effektivität eines multiprofessionellen Delirmanagements im höheren Lebensalter belegen.
Überbrückungsmaßnahmen für ein ambulantes Interventionsprogramm für dementiell Erkrankte und deren Angehörige bei COVID-19-bedingten Behandlungspausen – Ergebnisse zweier Behandlungsbeobachtungen
Jens Benninghoff, Haar (Germany)
Verena Buschert, Haar (Germany)
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Autor:innen:
Jens Benninghoff, Haar (Germany)
Verena Buschert, Haar (Germany)
Hintergrund Bei COVID-19 bedingten Ausfällen eines ambulanten Behandlungsprogramms wurden demenziell Erkrankten und deren Angehörigen Überbrückungsmaßnahmen über mehrere Wochen angeboten. Ziel war es, zu erfassen, in welchem Maß die Teilnehmer (TN) belastet waren, wie die Angebote angenommen und bewertet wurden und ob sich daraus alternative Behandlungsansätze für die Routineversorgung ableiten lassen können.
Material und Methoden Im ersten „Lockdown“ (März bis Mai 2020) wurde allen TN (n=63), die regelmäßig an einem wöchentlichen ambulanten Behandlungsprogramm (Aktiv+++: kognitive Intervention, körperliche Aktivierung, Angehörigenschulung) teilgenommen hatten, regelmäßige Telefonkontakte in unterschiedlicher Frequenz (wöchentlich, 14-tägig) sowie kognitiv und körperlich aktivierende Aufgaben per Post angeboten. Im zweiten „Lockdown“ (Januar bis März 2021) konnten die TN (n=42) in Abhängigkeit vom Schweregrad der Erkrankung der Patient*innen eine Einzelbehandlung per Telefon, in Präsenz oder eine Online-Gruppenbehandlung in Anspruch nehmen. TN der Distanzmaßnahmen erhielten zudem kognitive und körperliche Aktivierungsaufgaben per Post. Um die Machbarkeit und Akzeptanz beider Maßnahmen überprüfen zu können, wurden aus der klinischen Routine erhobene Daten (z.B. Mini-Symptom-Checklist, Mini-SCL, Berliner Inventar zur Angehörigenbelastung, BIZA-D-PV) in eine Behandlungsbeobachtung einbezogen. Zudem wurden alle TN retrospektiv bzgl. der Bewertung der Unterstützungsmaßnahmen schriftlich befrag. Ergebnisse Daten zum Belastungserleben und zur Durchführbarkeit, Annahme und Bewertung der verschiedenen Überbrückungsangebote werden präsentiert sowie deren wiederholte Anwendung bzw. Implementierung in die Routineversorgung diskutiert.
abgesagt: Care management von akut somatisch kranken Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen vom Krankenhaus in die Häuslichkeit