Biobanken werden seit mehreren Jahren in ganz Deutschland in großen Netzwerken aufgebaut und gefördert. Während in Disziplinen wie in der Krebsforschung oder der Inneren Medizin bereits große Materialsammlungen existieren, gibt es im Bereich der Psychiatrie nur wenige spezialisierte große Sammlungen. Seit einiger Zeit wird in Psychiatrischen Universitätskliniken vermehrt standardisiert Biomaterial gesammelt. Es wäre bezüglich Daten- und Probenqualität und hinsichtlich zukünftiger wissenschaftlicher Kooperationen wünschenswert, Prozesse zu harmonisieren. In diesem Symposium werden neben dem Potential von Biobanken auch verschiedene Herausforderungen beleuchtet, beginnend mit dem Antrag bei einer Ethikkommission, aber auch hinsichtlich Datenschutz, Prozessen, Datenbanken, Kosten und einer guten Phänotypisierung. Auch erste Beispiele für die Nutzung einer Biobank werden vorgestellt.
abgesagt: Wie starte ich eine Biobank in einer psychiatrischen Klinik? Potential, Herausforderungen und Erfahrungen
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Eine Biobank ist ein wertvoller Beitrag zur Forschungsinfrastruktur einer Klinik und kann ein attraktiver Faktor für junge wissenschaftlich interessierte MitarbeiterInnen sein, die damit sehr einfach und rasch auf eine bereits bestehende Sammlung von Daten und Probenmaterial zugreifen können. Im Vortrag werden die bei der Etablierung einer Biobank wichtigsten Punkte behandelt, insbesondere, wie man den Prozess der Daten- und Probensammlung in der Klinik erfolgreich gestalten kann und wo die größten Herausforderungen liegen. Auch das Potential hinsichtlich der realistisch zu erwartenden Anzahl von Datensätzen wird diskutiert.
abgesagt: Die Liquor-Serum-Biobank der Charité – Aufbau und Anwendungen
abgesagt: Der Datenschutz als zentrales Thema: von der Einwilligungserklärung bis zur Datenbank
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Die Ursachen psychischer Erkrankung sind heterogen und multifaktoriell mit unterliegenden umweltbedingten sowie genetischen Faktoren, die in Interaktion zur Entstehung und zum Fortschreiten einer Erkrankung beitragen. Im Rahmen der Präzisionsmedizin sollen Indikatoren für die Diagnose, den Erkrankungsverlauf sowie das Therapieansprechen identifiziert werden. Eine unabdingbare Voraussetzung für die Untersuchung der molekularbiologischen Ursachen von psychischen Erkrankungen ist daher die Verfügbarkeit von geeigneten Biomaterialien. Das Biobanking von Biomaterialien bringt eine Vielzahl von ethischen und datenschutzrechtlichen Aspekten hervor, wie z.B. die Sammlung mit einem „Broad Consent“ oder die Weitergabe von Daten an Dritte.
abgesagt: Phänotypisierung für die Biobank im klinischen Alltag der Psychiatrie: Herausforderungen, Möglichkeiten und Perspektiven
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Die Entwicklung psychischer Störungen wird durch ein komplexes Zusammenspiel genetischer, psychologischer und umweltbedingter Faktoren beeinflusst. Um Einblicke in mögliche pathophysiologische Vorgänge zu gewinnen, personalisierte Prognosemodelle zu entwickeln und die Qualität der Versorgung durch zielgerichtete Interventionen zu verbessern, werden hochwertige, longitudinale und multidimensionale Datensätze benötigt.
Aktuell werden solche Daten in der Regel parallel zur klinischen Routine erhoben, was sehr ressourcen-, und zeitaufwändig ist, einen effizienten Austausch relevanter Informationen zwischen Wissenschaft und Klinik verhindert und aufgrund möglicher Stichprobenverzerrungen die Generalisierbarkeit von Forschungsergebnisse auf klinische Patient:innen-Populationen reduziert.
Im Rahmen der klinischen Routineversorgung gewonnene Informationen werden derzeit kaum für Forschungszwecke genutzt, obwohl sie sehr wertvolle und umfangreiche phänotypische und biologische Daten enthalten. In diesem Vortrag werden die Herausforderungen der Sammlung hochwertiger Biobankdaten in der klinischen Routineversorgung diskutiert und Möglichkeiten erörtert, für die Forschung erzeugte Daten durch Daten aus der klinischen Routineversorgung zu ergänzen.