In diesem Symposium werden Ergebnisse von Untersuchungen in der Bundeswehr berichtet, die sich schwerpunktmäßig mit Einsätzen von Soldatinnen und Soldaten unter den Bedingungen der Covid-19 Pandemie befassen.
Gerd-Dieter Willmund und Mitarbeiter gehen im ersten Beitrag der Frage nach, was die Covid-19-Pandemie mit militärischen Einsatzkräften macht. Die Bundeswehr unterstützt seit Februar 2020 im Rahmen der Amtshilfe Bund, Länder und Kommunen. Derzeit sind mehr Soldaten im Corona-Einsatz im In- und Ausland gebunden als Soldaten in Auslandseinsätzen eingesetzt werden. In mehreren wissenschaftlichen Projekten hat das Psychotraumazentrum der Bundeswehr die psychosozialen Belastungen von Einsatzkräften, darunter medizinisches Fachpersonal, aber auch Soldatinnen und Soldaten in der isolierten Unterbringung untersucht.
Johannes Müller berichten über eine Studie, in der das Belastungserleben Mitarbeitenden am Bundeswehrkrankenhaus Hamburg aufgrund der Covid-19 Pandemie untersucht wurde. Es fanden Erhebungen im Oktober 2020 (N=333) und im April 2021 statt, eine weitere Erhebung ist für Oktober 2021 geplant. Zur Erfassung des Belastungserlebens wurde der ADM-20 eingesetzt. Erste Ergebnisse zeigen eine hohe Rate an Anpassungsstörungen, die sich auf die Pandemie beziehen. Frauen zeigten sich mehr belastet als Männer. Insbesondere Alleinerziehende, Personen, die Angehörige pflegen, und ältere Mitarbeitende zeigten sich darüber hinaus deutlich belastet.
Im letzten Beitrag referieren Ursula Simon und Mitarbeiter über eine Studie zur Wirksamkeit der Cognitive Processing Therapy (CPT). Diese Therapie beinhaltet eine Konfrontationsphase in der Gruppe. Die angeleitete in sensu-Exposition im Gruppenrahmen stellt speziell im Hinblick auf die Therapie von traumatisierten Soldaten in Deutschland eine Rarität dar. Studien aus den USA zeigen einen positiven Impact der Konfrontation in der Gruppe auf den Therapieerfolg. Der Vortrag gibt Auskunft über bisherige Zwischenergebnisse.