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Raum:
Saal A7 (später on Demand)
Topic:
Wissenschaftliches Programm
Topic 30: Weitere Themen
Format:
State-of-the-Art-Symposium
Dauer:
90 Minuten
Besonderheiten:
Q&A-Funktion
Psychotherapie und Diagnostik bei anhaltender Trauerstörung
Birgit Wagner, Berlin (Germany)
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Autor:in:
Birgit Wagner, Berlin (Germany)
Im ICD-11 wurde die anhaltende Trauer als eigenständiges Krankheitsbild aufgenommen, welches sich von der Depression, posttraumatischen Belastungsstörung oder Anpassungsstörung unterscheidet.
Dennoch stellen sich eine Reihe von offenen Fragen in Bezug auf die anhaltende Trauerstörung als klinische Diagnose. Ab wann ist Trauer eine psychische Erkrankung? Inwieweit unterscheiden sich normale Trauerverläufe von pathologischen Trauerverläufen? In der Psychotherapie können auch subklinische Ausprägungen der anhaltenden Trauerstörung oder die Beziehung zwischen der verstorbenen und der hinterbliebenen Person eine wichtige Rolle im therapeutischen Arbeiten spielen. Insbesondere Themen, wie beispielsweise Schuldgefühle, ungeklärte Konflikte oder Bedauern über die Beziehung zur verstorbenen Person können eine normale Trauerverarbeitung beeinflussen. Relevante Theorien der Trauerverarbeitung werden präsentiert.
Diagnose und spezifische Behandlung von anhaltender komplexer Trauerreaktion
Rita Rosner, Eichstätt (Germany)
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Autor:in:
Rita Rosner, Eichstätt (Germany)
Während im ersten Teil des Symposiums auf „normale“ Trauerverläufe eingegangen wird, beschäftigt sich dieser zweite Teil mit Trauernden, die eine Anhaltende Trauerstörung (ATS) im Sinne der ICD-11 und der DSM-5TR-Kriterien entwickeln. Etwa 5 % der Trauernden entwickeln eine so genannte abnorme, pathologische, komplizierte oder – wie der derzeitige Fachbegriff lautet – Anhaltende Trauerstörung. Kennzeichen der ATS sind neben Beeinträchtigungen im alltäglichen Leben, eine intensive, anhaltende Sehnsucht nach dem Verstorbenen, eine mangelnde Akzeptanz des Verlustes, Vermeidung und eine Reihe anderer Symptome. Depression, PTBS und ATS unterscheiden sich in wesentlichen Punkten, treten aber auch häufig komorbide auf. Neben der Abgrenzung zur normalen Trauer, der Differentialdiagnostik der ATS insbesondere in der Abgrenzung zur Depression und der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) werden die Ergebnisse von Metaanalysen zur Bewertung der Effektivität unterschiedlicher psychotherapeutischer aber auch pharmakologischer Interventionen vorgestellt. Einzelne Interventionsmodelle sollen dabei vertieft dargestellt werden.