In diesem Symposium wird der aktuelle Stand des sich rasch entwickelnden Feldes der therapeutischen Anwendung von Psychedelika in der Psychiatrie dargestellt. Prof. Dr. Stefan Borgwardt, Lübeck, hat über viele Jahre verschiedene Psychedelika (LSD, Psilocybin), aber auch MDMA, gesunden Probanden kontrolliert verabreicht und ihre Effekte systematisch mit verschiedenen Methoden untersucht. Priv.-Doz. Dr. Katrin Preller, Zürich, die seit vielen Jahren mit Franz Vollenweider die neurobiologischen Effekte von Psychedelika untersucht hat und jüngst auch mit der therapeutischen Evaluation dieser Substanzen begonnen hat, gilt als Weltexpertin für die Wirkmechanismen von Psychedelika. Lea Mertens, Mannheim, wird die weltweit zweitgrößte klinische Studie mit einem Psychedelikum, die gerade in Mannheim und Berlin begonnen hat, vorstellen und bereits erste Erfahrungen aus der klinischen Anwendung präsentieren können. Tomislav Majic, Berlin, führt die wahrscheinlich größte Ambulanz für Patienten, die an den Folgen der Einnahme psychoaktiver Substanzen leiden. Er wird die Risiken, die mit der Anwendung dieser Substanzen verbunden sind, darstellen. Damit wird am Ende eine sorgfältige Nutzen/Risiko-Abwägung auch für die Besucher dieses Symposiums möglich sein.
Wie wirken Psychedelika
Katrin Preller, Zürich (Switzerland)
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Katrin Preller, Zürich (Switzerland)
Klassische serotonerge Psychedelika stimulieren den Serotonin 2A Rezeptor. Doch wie entstehen daraus die charakteristischen Veränderungen des Bewusstseins und die potentiellen therapeutischen Effekte dieser Substanzen? Eine Reihe von behavioralen und bildgebenden Humanstudien liefert erste Antworten auf diese Fragen. Dieser Vortrag fasst die Ergebnisse dieser Studien zusammen. Des Weiteren wird diskutieret welche Implikationen diese Erkenntnisse auf die Behandlung von psychiatrischen Patienten mit klassischen Psychedelika haben.
Die deutsche EPIsoDE-Studie – Konzept, Design, erste Erfahrungen
Lea Julia Mertens, Mannheim (Germany)
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Lea Julia Mertens, Mannheim (Germany)
Auch wenn die Ergebnisse jüngster klinischer Studien mit Psilocybin vielversprechende Ergebnisse für die Behandlung psychischer Erkrankungen (u. a. unipolarer Depression) liefern, sind weitere placebo-kontrollierte, randomisierte Studien mit größeren Fallzahlen nötig, um die Sicherheit und Wirksamkeit von Psilocybin bei depressiven Störungen beurteilen zu können. Grund hierfür ist, dass die meisten der modernen Pilotstudien methodische Schwächen hinsichtlich Aspekten wie Randomisierung, Verblindung und Stichprobengröße aufweisen.
Die EPIsoDE Studie („Efficacy and Safety of Psilocybin In Treatment-Resistant Depression”; NCT04670081) untersucht die Wirksamkeit und Sicherheit einer hohen Dosis Psilocybin (25 mg, p.o.), verabreicht in einem psychotherapeutischen Kontext bei behandlungsrefraktärer Depression in einem randomisierten-kontrollierten, bizentrischen doppel-blinden Parallelgruppen-Design.
Dieser Vortrag soll Einblick in das Studiendesign, die Hintergründe der Konzeption und den aktuellen Stand der EPIsoDE Studie geben, die aktuell federführend am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim und der Charité Berlin, Campus Mitte als zweites Studienzentrum durchgeführt wird.