Autor:innen:
Johanna Baumgardt, Berlin (Germany)
Stefan Weinmann, Basel (Switzerland)
Mona Kemnitz, Berlin (Germany)
Julia Badouin, Berlin (Germany)
Sophia Döring, Berlin (Germany)
Andreas Bechdolf, Berlin (Germany)
Hintergrund: Evaluation der Einführung von Genesungsbegleitung auf drei Akutstationen einer psychiatrischen Versorgungsklinik (DRKS-ID der Studie: DRKS00015494).
Methodik: Es wurde ein prospektives kontrolliertes Mixed-Methods-Design mit vier Messzeitpunkten (prä t0, prä t1, post t0, post t1) auf zwei geschützten und einer offenen Station einer Klinik mit psychiatrischer Akutversorgung in Berlin realisiert. Im quantitativen Studienteil wurden auf Ebene der Patient*innen vor (prä t0, prä t1) sowie ein Jahr nach Einführung der Genesungsbegleitung (post t0, post t1) folgende Parameter erhoben: Soziodemographische, versorgungs- und erkrankungsbezogene Daten, Individuelle Recovery-Orientierung (RAS-G), Recovery-Orientierung der Station (RSA-D), Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung (SWE), Globales Funktionsniveau (GAF), Bewertung und Inanspruchnahme von Versorgungsangeboten (CSSRI-D), Verordnung von Freiheitseinschränkenden Maßnahmen (klinikinterne FEM-Erfassungsbogen). Unter Mitarbeiter*innen der Stationen wurde die Recovery-Orientierung der Station (RSA-D), das Stationsklima (EssenCES-D) und die Arbeitszufriedenheit (Globaleinschätzung Arbeitsbeschreibungsbogen von Neuberger und Allerbeck) erhoben. Im Rahmen des qualitativen Studienteils der Interventionsgruppen wurden leitfadengestützte Fokusgruppeninterviews mit Mitarbeiter*innen der Stationen sowie mit den Genesungsbegleiter*innen, geführt, um Erwartungen, Wünsche und Ängste in Bezug auf die Einführung der Genesungsbegleitung zu eruieren (prä t0) sowie um tatsächlich gemachte Erfahrungen, individuell wahrgenommene Veränderungen, mögliches Potential sowie Stärken und Schwächen der erlebten Genesungsbegleitung zu reflektieren und zu diskutieren (post t0).
Diskussion: Im Vortrag werden zum einen die quantitativen Ergebnisse der Studie vorgestellt. Zum anderen werden Stärken und Schwächen des Studiendesigns sowie damit gemachte Erfahrungen reflektiert und diskutiert.