Technologische Ansätze werden zunehmend als Lösung für die Unterstützung bei den Aktivitäten des täglichen Lebens sowie bei der medizinischen und pflegerischen Versorgung älterer Menschen diskutiert. Insbesondere für die Versorgung von Menschen mit Demenz werden derzeit digitale Assistenzsysteme zur Unterstützung bei Kommunikation, sozialer Interaktion, Hygiene, Mobilität oder Sicherheit beforscht. Die Entwicklung und Implementierung solcher assistiven Technologien für Menschen mit Demenz wirft vielfältige ethische, rechtliche und soziale Fragen auf. Der vorliegende Beitrag schlägt einen erweiterten ethischen Ansatz vor, um die ethischen Fragen systematisch und in ihrer gesellschaftlichen Breite zu erfassen, die sich durch technologische Entwicklungen in der Pflege älterer Menschen stellen. Nach einem kurzen Überblick über unterstützende Technologien in der Demenzpflege nach ihren Zwecken und Funktionen werden offene Fragen und ungelöste Probleme, die durch neue Technologien in der Demenzversorgung aufgeworfen werden vorgestellt. Im Anschluss stelle ich verschiedene leitende ethische Prinzipien vor, die aus meiner Sicht besonders wichtig sind: Empowerment, Privatheit, Lebensqualität, Sicherheit und Verantwortungsübernahme bei Risiken, sowie Nachhaltigkeit und intergenerationelle Gerechtigkeit. Die Diskussion dieser verschiedenen Prinzipien soll veranschaulichen, dass die Einbeziehung ethischer Perspektiven aus den Ingenieurwissenschaften und der Informatik sowie eine stärkere Berücksichtigung sozio-politischer Dimensionen und grundlegender anthropologischer und praxeologischer Fragen insgesamt für die ethische Reflexion dieses Forschungs- und Innovationsfeldes erforderlich ist.