Schlafstörungen sind häufig und werden häufig als Begleiterkrankungen gefunden. Die geäußerten Beschwerden und Symptome sind oft unspezifisch. Eine schlafmedizinische Diagnostik kann helfen zu erkennen ob es sich um eine primär zu behandelnde Schlafstörung handelt oder ob es sich um eine begleitende Komorbidität handelt. Moderne digitale Werkzeuge können helfen schlafmedizinische Beschwerden genauer einzugrenzen und womöglich eine Verdachtsdiagnose zu stellen ohne sofort eine Polysomnographie im Schlaflabor durchführen zu müssen.
Smartphone mit Schlaf-Apps und Smartwatches können mit neuer Sensorik nicht nur die Bewegung sondern auch Puls und Sauerstoffsättigung, sowie Nutzerverhalten aufzeichnen und daraus Schlüsse ziehen. Nur die wenigsten Geräte haben jedoch eine medizinische Gerätezulassung. Einige Sensoren kommen aus dem Lifestyle Bereich und andere aus Schlaflaboren. Entsprechend ist der Qualitätsunterschied in der Aussage sehr groß und wird an Beispielen dargestellt.
Auch in der Therapie von Schlafstörungen haben digitale Anwendungen einen Platz gefunden. Es gibt eine App, die zur Behandlung der Insomnie in Deutschland zugelassen ist. Gerade für die Behandlung der Insomnie sind bereits mehrere Apps entwickelt worden. Weitere Apps können therapiebegleitend eingesetzt werden und können so auch die Therapietreue von CPAP bei Schlafapnoe verbessern.
Insgesamt bieten die digitalen Anwendungen viele Möglichkeiten in der Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen. Die Bewertungen und Einordnungen stehen noch am Anfang. Neue Kriterienkataloge müssen entwickelt werden und klinischen Studien zum diagnostischen und therapeutischen Nutzen müssen durchgeführt werden.
Penzel T, Schöbel C and Fietze I. New technology to assess sleep apnea: wearables, smartphones, and accessories. F1000Research 2018, 7:413 doi: 10.12688/f1000research.13010.1