Der Mensch ist ein soziales Wesen. Eine gute soziale Integration ist eine wichtige Determinante von Gesundheit. Isolation und das Fehlen von Beziehungen zu anderen Menschen hingegen bergen erhebliche Risiken für die körperliche und psychische Gesundheit. Im vorgeschlagenen Symposium wird eingangs der Wissenstand zum Zusammenhang von sozialer Integration und Gesundheit auf der Grundlage einschlägiger Meta-Analysen zusammengefasst. Zudem werden vermittelnde Mechanismen diskutiert und ein Blick auf die Unterschiede der Netzwerke in der Lebensspanne geworfen. Wichtige Maßnahmen des Infektionsschutzes zur Verlangsamung der Ausbreitung von COVID-19 stehen unserem Bedürfnis nach sozialer Nähe entgegen. Soziale Isolierung kann Bewältigungsressourcen bedrohen. Das Erleben einer Situation wie der des COVID-19-Ausbruchsgeschehens ist zudem maßgeblich von der kognitiven Bewertung der Situation und der Einschätzung verfügbarer Bewältigungsmöglichkeiten des Individuums abhängig. Hier schient es deutliche Unterschiede in der Lebensspanne zu geben. Christian Rauschenberg et. al. vom ZI in Mannheim legen Daten einer großen bevölkerungsrepräsentativen Studie von 16-25jährigen zur sozialen Isolation, zur psychischen Gesundheit und der Nutzung digitaler Interventionen vor. Sie zeigen, dass gerade Jugendliche erhebliche Belastungen während der Pandemie aufweisen. Susanne Röhr und Kollegen legen Daten von bevölkerungsrepräsentativen Studien in der Altenbevölkerung vor und zeigen, dass alte Menschen – obgleich besonders existenziell von COVID19 bedroht - sich in der Gesamtheit im Lockdown als relativ psychisch stabil erweisen. Psychische Belastungen waren dagegen in spezifischen Subgruppen älterer Menschen erhöht. Die Bedeutsamkeit mentaler Ressourcen älterer Menschen für die Unterstützung jüngerer Generationen bleibt bisher unerkannt.