Autor:innen:
Sophia Dückert, Hamburg (Germany)
Petia Gewohn, Hamburg (Germany)
Daniel Schöttle, Hamburg (Germany)
Hannah König, Hamburg (Germany)
Alexander Konnopka, Hamburg (Germany)
Kai Vogeley, Köln (Germany)
Pascal Rahlff, Hamburg (Germany)
Frank Erik, Hamburg (Germany)
Holger Schulz, Hamburg (Germany)
Judith Peth, Hamburg (Germany)
Nicole David, Hamburg (Germany)
Hintergrund: In der deutschen Routineversorgung werden Erwachsene aus dem Autismus-Spektrum aktuell nicht hinreichend berücksichtigt, obwohl sie oftmals besondere Bedarfe an das Versorgungssystem stellen. Versorgungsbarrieren werden dabei auf verschiedenen Ebenen diskutiert: (i) auf individueller Ebene, (ii) auf struktureller Ebene und (iii) auf professioneller Ebene. Häufig müssen Angehörige Barrieren auf diesen Ebenen ausgleichen. Mit „BarrierefreiASS“ soll eine deutschlandweite, systematische Erfassung der Bedarfe sowie hemmender und förderlicher Faktoren in der medizinisch-psychotherapeutischen Versorgung von Erwachsenen mit Autismus erfolgen. Das Projekt ist gekennzeichnet durch die Beteiligung verschiedener Interessengruppen (Betroffene, Angehörige, Behandelnde) und hat das Ziel, ein erweitertes Versorgungskonzept zu entwickeln und dessen Implementationschancen zu evaluieren.
Methode: Das Studiendesign beinhaltet zwei Erhebungswellen: Die Bedarfsanalyse (Erhebung 2021-22) und die Evaluation des entwickelten Behandlungskonzepts (Erhebung 2022-23) sollen jeweils in einem Mixed-Methods-Ansatz erfolgen. Qualitative Datenerhebungen beinhalten Interviews mit Betroffenen sowie Fokusgruppen mit Angehörigen und Behandelnden (n = 45 pro Erhebungswelle) und werden mittels Thematischer Analyse (Braun & Clarke, 2006) ausgewertet. Quantitative Datenerhebungen erfolgen in beiden Erhebungswellen durch Onlinebefragungen von Betroffenen (n = 250), Angehörigen (n = 125), Behandelnden (n = 125). Die Evaluation des entwickelten Behandlungskonzepts beinhaltet neben Implementierungsaspekten auch eine gesundheitsökonomische Modellierung potentieller Kosten-Nutzen-Effekte.
Ergebnisse: Auf dem Kongress werden qualitative Ergebnisse der Bedarfsanalyse vorgestellt.
Schlussfolgerungen: Im Erfolgsfall leistet das Projekt einen Beitrag zu einer besseren Versorgung von Erwachsenen aus dem Autismus Spektrum unter Entlastung von Angehörigen und praxisrelevanten Empfehlungen für Behandelnde.