Autor:innen:
L. Röwer (Düsseldorf, DE)
K. Radke (Düsseldorf, DE)
J. Hußmann (Düsseldorf, DE)
H. Malik (Düsseldorf, DE)
T. Uelwer (Düsseldorf, DE)
D. Voit (Göttingen , DE)
J. Frahm (Göttingen, DE)
H. Wittsack (Düsseldorf, DE)
S. Harmeling (Düsseldorf, DE)
F. Pillekamp (Düsseldorf, DE)
D. Klee (Düsseldorf, DE)
Einleitung und Ziel:
Die kardiale Echtzeit-MRT ermöglicht die Akquisition qualitativ hochwertiger Bilder unter physiologischen Bedingungen. Schwierigkeiten bei der quantitativen Datenanalyse erschweren den Einsatz in der klinischen Routine. Ziel dieser Studie war die Entwicklung einer Methode zur quantitativen Analyse der kardialen Echtzeit-MRT unter freier Atmung im klinischen Alltag und der Vergleich der Bildqualität und der Ergebnisse der Analyse der Herzfunktion bei pädiatrischen Patienten mit der konventionellen kardialen MRT mit Atemanhalten.
Methode:
Bei pädiatrischen Patienten (n=22) wurde zusätzlich zur konventionellen kardialen MRT mit Atemanhalten in Endexspiration eine kardiale Echtzeit Volumetrie Sequenz (1.5 T.; kurze Achse, 30 Bilder pro Sekunde) unter freier Atmung aufgenommen. Die kardialen Echtzeit-MRT Bilder wurden retrospektiv auf der Grundlage der zusätzlich mit Hilfe eines Bauchgurts aufgenommenen Ateminformation und des EKGs in Herzzyklen korrespondierend zu einem geringen Lungenvolumen sortiert. Bildqualität und die Ergebnisse der Analyse der Herzfunktion wurden mithilfe von standardisierten Bildbewertungsscores, linearer Regression und Bland-Altman Analyse verglichen.
Ergebnisse:
Die zusätzliche Zeit für die Sortierung von Echtzeitbildern betrug zwei Minuten. Bei beiden Verfahren wurde die Bildqualität als gut bis ausgezeichnet bewertet. Die Echtzeit-MRT war deutlich robuster gegenüber Artefakten (p < 0,01). Lineare Regressionen zeigten gute Korrelationen für die ventrikulären Volumina. Bland-Altman-Diagramme zeigten eine gute Übereinstimmung (LoA) für das enddiastolische Volumen (linker Ventrikel (LV): LoA -0,1 ± 2,7 ml/m², rechter Ventrikel (RV): LoA -1,9 ± 3,4 ml/m²), das endsystolische Volumen (LV: LoA 0,4 ± 1,9 ml/m², RV: LoA 0,6 ± 2,0 ml/m²), das Schlagvolumen (LV: LoA -0,5 ± 2,3 ml/m², RV: LoA -2,6 ± 3,3 ml/m²) und die Ejektionsfraktion (LV: LoA -0,5 ± 1,6 %, RV: LoA -2,1 ± 2,8 %).
Schlussfolgerung:
Im Vergleich zur konventionellen MRT mit Atemanhalten bietet die Echtzeit-MRT unter freier Atmung mit retrospektiver atemabhängiger Sortierung eine gute Bildqualität, weniger Bildartefakte und ermöglicht eine schnelle quantitative Auswertung der ventrikulären Volumina im klinischen Alltag unter physiologischen Bedingungen.