Autor:innen:
L. Wachholz (Jena, DE)
H. Mentzel (Jena, DE)
C. Pinkwart (Jena, DE)
H. Proquitté (Jena, DE)
U. Teichgräber (Jena, DE)
C. Cho-Nöth (Jena, DE)
,,Anstieg der Hauttemperatur bei Neugeborenen während Untersuchung im 1,5 T MRT“
L. Wachholz, H.-J. Mentzel, C. Pinkwart*, H. Proquitté*, U. Teichgräber, C.-H. Cho-Nöth;
Sektion Kinderradiologie, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, * Sektion Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Universitätsklinikum Jena
Einleitung
Durch den Verzicht von Röntgenstrahlung eignet sich die Magnetresonanztomographie (MRT) besonders für vulnerable Patientengruppen wie Neonaten. Ein Nebeneffekt MRT Untersuchungen ist die Erwärmung von Gewebe. Diese basiert auf Hochfrequenz (HF) Impulsen. Ziel dieser Studie war es, zu prüfen, ob sich ein Anstieg der Haut- und Körperkerntemperatur bei Neonaten ergibt, während diese im MRT untersucht werden.
Methoden
Es wurden 7 Neugeborene (3 bis 58 Tage alt) in einem 1,5 T MRT (Aera, Siemens, Deutschland) ohne Kontrastmittel untersucht. Drei Neonaten wurden in einem Inkubator (LMT Lammers Medical Technology, Deutschland) untersucht. Vier Neugeborene wurden in einem BabyFix Cocoon (Fa. Pearltechnology, Schweiz) untersucht. Bei vier Neonaten erfolgte eine Sedierung mit Chloralhydrat (50mg/kg p.o.) vor der Untersuchung. Die durchschnittliche Untersuchungszeit lag zwischen 23 und 57 Minuten. Zur Messung der Hauttemperatur wurden zwei MR-tauglich Temperatursonden verwendet (MIPM GmbH, Mammendorf, Deutschland). Die periphere Temperatursonde wurde auf dem Oberschenkel, außerhalb des FOV, angebracht, die zentrale Temperatursonde wurde am Kopf positioniert und lag im FOV. Vor und nach jeder MRT Untersuchung wurde die Körperkerntemperatur rektal gemessen.
Ergebnisse
Die Neonaten im Inkubator zeigten über beide Temperatursonden einen Temperaturanstieg von 0,0043°C (median; min. -0,05°C, max. 0,04°C) pro Minute. Bei 2 von 3 Neonaten lagen die Werte der peripheren Temperatursonde während der gesamten Untersuchungszeit über denen der zentralen Temperatursonde. Bei dem dritten Neonaten war das Gegenteil der Fall. Die Körperkerntemperatur zeigte einen durchschnittlichen Anstieg von 0,009°C (median, min. 0°C, max. 0,02°C) pro Minute.
Die Neonaten im Cocoon zeigten über die zentrale Temperatursonde einen Anstieg von 0,01°C (median; min. -0,05°C, max. 0,05°C) pro Minute. Die periphere Temperatursonde zeigte einen durchschnittlichen Anstieg von 0,046° (median; min. -0,01°C, max. 0,09°C) pro Minute. Bei 3 von 4 Neonaten lagen die Werte der zentralen Temperatursonde über denen der peripheren Temperatursonde. Bei dem 4 Neonaten war das Gegenteil der Fall. Die Körperkerntemperatur zeigte einen durchschnittlichen Abfall von -0,008°C (Median; Min. -0,03°C, Max. 0°C) pro Minute.
Schlussfolgerung
Die initialen Ergebnisse weisen einen Anstieg der Hauttemperatur bei Neonaten während einer MRT Untersuchung nach. Dieser Temperaturanstieg ist nicht signifikant, dennoch sollte die Sicherheit im MRT hinsichtlich einer Wärmeentwicklung auch in Zukunft weiter untersucht werden.