Autor:innen:
K. Prystupa (Tübingen, DE)
G. Delgado (Mannheim, DE)
A. Moissl (Jena, DE)
M. Kleber (Mannheim, DE)
M. Heni (Tübingen, DE)
A. Birkenfeld (Tübingen, DE)
A. Fritsche (Tübingen, DE)
R. Wagner (Tübingen, DE)
W. März (Mannheim, DE)
Das Risiko für Komplikationen und Mortalität ist bei Patienten mit Typ-2-Diabetes (T2D) sehr heterogen. Auch im Prädiabetes konnten unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichem Risiko identifiziert werden. Es ist unbekannt, ob sich diese neuen Cluster auch bei kardiovaskulären Hochrisikopatienten im Überleben unterscheiden.
Die LURIC-Studie rekrutierte Patienten die eine invasive Koronardiagnostik erhielten (medianes Alter 63(IQR56-70) und die im Median 14,5 (IQR9,6-17,7) Jahre nachbeobachtet wurden. Die Clusterzuteilung von 1269 Teilnehmer ohne Diabetes wurde mittels Glukose und Insulin-Konzentrationen im OGTT; Triglyzeride, HDL, BMI, Taillen- und Hüftumfang in die „Prädiabetes-Cluster“ durchgeführt. Patienten mit T2D (n=794) wurden nach Alter, BMI, Glykämie, Homöostase-Modellbewertung der Insulinsensitivität und Sekretion sowie Insel-Autoantikörpern in die „Ahlqvist-Diabetes-Cluster“ eingeteilt. Assoziationen von Clustern mit Mortalität wurden mittels Cox-Regression analysiert.
Personen ohne Diabetes wurden in sechs Subphänotypen eingeteilt, dabei wurden 884 Personen mit niedrigem Risiko (Cluster 1,2,4) und 385 Personen mit hohem Risiko (Cluster 3,5,6) für Diabetes identifiziert. Wir fanden eine signifikant erhöhte alters-, BMI-, HbA1c- und geschlechtsunabhängige Mortalität in den Clustern 3 (Hazard Ratio (HR)1,42), 5(HR 1,43) und 6(HR 1,46). In der T2D-Gruppe wurden 508 dem „mild age-related“ Diabetes (MARD), 183 dem „severe insulin-resistant“ Diabetes (SIRD), 84 dem „mild obesity-related“ Diabetes (MOD), 19 dem „severe insulin-deficient“ Diabetes (SIDD) Cluster zugeordnet. Im Vergleich zur Niedrigrisikogruppe ohne Diabetes unterschied sich die Mortalität bei MOD nicht. Eine erhöhte Mortalität wurde für MARD(HR 2,2), SIRD(HR 2,2) und SIDD(HR 2,5) entdeckt.
Die metabolische Clustereinteilung stratifiziert das Überleben auch bei kardiovaskulären Hochrisiko-Personen. Neuartige Clustering-Ansätze auf Basis des Glukosestoffwechsels können Personen identifizieren, die angesichts ihres erhöhten Mortalitätsrisiko einer ganz besonderen Aufmerksamkeit bedürfen.