Autor:innen:
B. Kulzer (Bad Mergentheim, DE)
N. Hermanns (Bad Mergentheim, DE)
D. Ehrmann (Bad Mergentheim, DE)
T. Roos (Bad Mergentheim, DE)
L. Heinemann (Neuss, DE)
Ziele: Gibt es Unterschiede in der Einstellung von Ärzten, Eltern und Menschen mit Diabetes (PwD) gegenüber der Digitalisierung und neuen Technologien bei Diabetes und wie verändern sich diese von 2019 - 2021?
Methoden: In den Jahren 2019 und 2021 wurden PwD und Diabetologen in Deutschland per Online-Befragung zu ihrer Einstellung und Bewertung von Digitalisierung und neuen Technologien in der Diabetologie befragt. 2019: 324 Diabetologen (43% weiblich, Durchschnittsalter 52,2 Jahre) und 3.427 PwD (47,7% weiblich, 56,6% Typ 1 Diabetes (T1D), 25,5% Typ 2 Diabetes (T2D), 8,1% Eltern von Kindern mit Diabetes; Ø 49,2±19,3 Jahre). 2021: 305 Diabetologen (48% weiblich, Durchschnittsalter 53,7 Jahre) und 2.417 Menschen mit Behinderung (47,5% weiblich, 57,8% Typ 1 Diabetes (T1D), 20,7% Typ 2 Diabetes (T2D), 19,0% Eltern von Kindern mit Diabetes; Ø 47,7 Jahre).
Ergebnisse: Eltern (T1D) (2019: 89,5% positiv; 2021: 91,7%) PwD-TD1 (2019: 85,3%; 2021: 91,1%) haben eine positivere Einstellung zur Digitalisierung als PwD-T2D (2019: 73,3%; 2021: 87,1%) oder Diabetologen (2019: 75,8%; 2021: 81,9%). Innerhalb von 2 Jahren nahm die positive Einstellung in allen 4 Gruppen zu. Es gab eine große Übereinstimmung zwischen allen 4 Gruppen hinsichtlich der wichtigsten Themen für die Zukunft der Diabetologie: AID-Systeme standen in der Rangliste an erster Stelle, gefolgt von der Interoperabilität der Systeme, Software zur Analyse von Glukosedaten und künstlicher Intelligenz.
Schlussfolgerungen: Menschen mit Diabetes, Eltern und Diabetologen haben eine sehr positive Einstellung zur Digitalisierung und zu neuen Technologien in der Diabetologie, nur sehr wenige lehnen diese ab. Alle Gruppen haben sehr hohe Erwartungen insbesondere an AID-Systeme und interoperable Lösungen.