10:45 Uhr
FV 37:
Ein seltener Fall von akutem diabetischem Katarakt bei neu diagnostiziertem Insulinmangel Diabetes
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Autor:innen:
E. Pappa (Lübeck, DE)
S. Meyhöfer (Lübeck, DE)
G. Serfling (Lübeck, DE)
S. Meyhöfer (Lübeck, DE)
Eine 23-jährige normalgewichtige Frau wurde in die Klinik für Augenheilkunde eingeliefert, weil sie seit 14 Tagen eine fortschreitende Sehschwäche am rechten und anschließend am linken Auge entwickelte. Bei der Augenuntersuchung wurde ein beidseitiger Katarakt festgestellt und die Blutuntersuchungen ergaben einen erhöhten Blutzucker (49,62 mmol/l) und HbA1c (>19 %), sowie ein niedriges c-Peptid (0,6 µg/l). Die Ketonkörper im Serum waren leicht erhöht (2,3 mmol/l), allerdings zeigte sich keine Azidose. Diabetesbezogene Autoantikörper waren negativ (d.h. GAD, IA-2, ICA, Zn8T).
Vor kurzem wurde auf der Grundlage einer Clusteranalyse eine neue Klassifizierung vorgeschlagen, um Diabetes und die damit verbundenen akuten und langfristigen Komplikationen besser zu charakterisieren. Das Cluster des schweren Insulinmangeldiabetes (SIDD) ist durch Insulinmangel, hohe initiale HbA1c-Werte und negativen Antikörperstatus definiert. Die Prävalenz des diabetischen Katarakts bei jungen Patienten mit Typ-1-Diabetes beträgt ~1 %. Obwohl die Aktivität der Aldolase-Reduktase als möglicher Mechanismus in der Pathophysiologie des diabetischen Katarakts diskutiert wird, ist der genaue zugrunde liegende Mechanismus noch unbekannt. Interessanterweise sind Neuropathie und Retinopathie beides diabetische Komplikationen mit der höchsten Prävalenz bei Patienten mit SIDD, während über den diabetischen Katarakt in diesem Kontext noch nicht berichtet
wurde.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der diabetische Katarakt eine seltene, aber klinisch wichtige Komplikation ist, insbesondere bei jungen Patienten mit Typ-1-Diabetes. In unserem Fall wurde der Katarakt durch eine Operation und das Einsetzen von Kunstlinsen behandelt, wobei es keine Anzeichen einer diabetischen Retinopathie gab. Bei einer Nachuntersuchung war das Sehvermögen wiederhergestellt.
10:57 Uhr
Mikrobiom und Auge: Lehren für die Pathogenese der diabetischen Mikroangiopathie
11:15 Uhr
FV 38:
Künstliche Intelligenz für die Früherkennung Diabetischer Retinopathie
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Autor:in:
P. Schapotschnikow (München, DE)
Automatischen Erkennung Diabetischer Retinopathie mit den Methoden der Künstlicher Intelligenz ist ein vielversprechendes Werkzeug, um kostengünstige Massenscreenings bei Diabetespatienten durchzuführen. Die Diagnosegenauigkeit moderner Systeme nähert sich der der Fachleute. Am Beispiel von retina.help wird demonstriert, wie ein solches System funktioniert. Im Gegensatz zu anderen Produkten dieser Art steht retina.help kostenlos allen Fachleuten zur Verfügung.
Mehrere Künstliche Neuronalen Netze (Agenten) werden auf Tausenden Fundusbildern mit bekannter Diagnose trainiert. Die Genauigkeiten wird regelmäßig auf Bildern überprüft, die nicht für das Training verwendet wurden. Die einzelnen Agenten erreichen dabei, typischerweise, Sensitivität und Sensibilität zwischen 80 und 85%. Anschließend wird ein anderes statistisches Modell trainiert, um die Diagnosen der einzelnen Agenten zur einer Schlussdiagnose zu fusionieren. Die Sensitivität und Sensibilität der Schlussdiagnose liegt bei modernen Verfahren bei 90-95%, bei retina.help sind es 94% bzw. 92% auf Bildern, die nicht zum Training verwendet wurden.
Trotz der hohen Genauigkeiten bestehen Herausforderungen beim Einsatz der Künstlichen Intelligenz im Screening. Es ist noch offen, wie man automatisierte Auswertung mit regelmäßigen Arztbesuchen kombinieren soll. Die Erklärung der Ergebnisse stellt eine weitere Hürde da. Gesundheitspolitische und regulatorische Entscheidungen stellen ebenfalls gewisse Hürden dar.
11:27 Uhr
Auge und Niere/Nerven – Gemeinsamkeiten und Unterschiede