In einem Positionspapier der ÖSTERREICHISCHE DIABETES GESELLSCHAFT wird analog zur Ernährungsberatung ein Bewegungsberater in Diabetesschwerpunkteinrichtungen gefordert. Neben einer Bewegungsanamnese, soll Bewegungsassessment die Vereinbarung standardisierten, aber individuellen Zielen folgen. Der Bewegungsberater vermittelt und kommuniziert mit geeigneten regionalen Bewegungsangeboten, überwacht, und modifiziert die Bewegungsempfehlungen bei jedem in der Schwerpunkteinrichtung.
Herr Prof. Othmar Moser berichtet über die Erfahrungen aus Österreich.
Bewegung ist eine etablierte Therapieempfehlung bei der pAVK . Herr Wolf Heinrich von Aufseß gibt in seinem Vortrag ein Update.
Eine intrinsische Motivation und Selbstverstärkung für Bewegung ist der wichtigste Grad das Bewegungsempfehlungen nachhaltig umgesetzt werden. Als neues Tool zur Stärkung einer Motivation für Bewegung gilt die Nutzung eines kontinuierlichen Glukose Monitoring (CGM).
Herr Prof. Christian Brinkmann berichtet über den aktuellen Stand der Wissenschaft.
In den nationalen und internationalen Empfehlungen zur körperlichen Bewegung bei Diabetes wird Tai-Chi und Yoga ausdrücklich erwähnt. Frau Dr. Ulricke Becker wird in Ihren Vortrag die Begründung für diese Empfehlung sowie über den Effekt von Tai -Chi und Yoga referieren.
Gesundheitswandern wird als Primärprävention nach § 20 SGB V anerkannt. Das gesundheitsorientierte Bewegungstraining mit Naturerlebnis und Geselligkeit verbessert Kraft, Koordination, Ausdauer und Beweglichkeit. Herr Prof. Björn Eichmann berichtet über Erfahrungen und wissenschaftliche Ergebnisse dieser Bewegungsempfehlung.
(AG Diabetes, Sport & Bewegung der DDG)
14:30 Uhr
Bewegungsberater in Ambulanz und Klinik – Erfahrungen aus Österreich
14:47 Uhr
Alltagsaktivität steigern – Reicht das?
15:04 Uhr
Bewegungsmotivation durch CGM
15:21 Uhr
Effekt von Tai-Chi und Yoga bei Diabetes
15:38 Uhr
Gesundheitswandern – Auswirkungen auf das physische und psychische Wohlbefinden
15:55 Uhr
FV 01:
Die wissenschaftliche Evaluierung von zanadio - einer digitalen Gesundheitsanwendung für Menschen mit Adipositas
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Autor:innen:
L. Roth (Leipzig, DE)
A. Horstmann (Leipzig, DE)
Fragestellung
Die digitale Gesundheitsanwendung zanadio (aidhere GmbH) ist ein App-basiertes, leitliniengerechtes, multimodales Behandlungsprogramm für Erwachsene mit einem BMI 30–40 kg/m². Mit Hilfe wissenschaftlich fundierter und individualisierter Interventionen aus den Bereichen Ernährung, Bewegung und Verhaltenstherapie verfolgt zanadio das Ziel, adipösen Erwachsenen bei einer klinisch relevanten und langfristigen Gewichtsreduktion zu unterstützen und somit auch das Risiko Adipositas-assoziierter Erkrankungen zu senken. Zur Evaluation der Wirksamkeit wird eine zweiarmige experimentelle Interventionsstudie (DRKS00024415) durchgeführt.
Methode
Insgesamt nehmen an der Studie N = 150 adipöse Erwachsene (BMI 30–40 kg/m², 18–65 Jahre) teil. Davon erhalten 77 über 12 Monate Zugang zu zanadio (Interventionsgruppe; IG), während 73 die App erst nach Ablauf der Studie nutzen können (Kontrollgruppe; KG). Primäre und sekundäre Endpunkte sind die prozentuale Gewichtsreduktion sowie die Waist-to-Hip Ratio (WHR), Wohlbefinden und Lebensqualität, welche im Abstand von jeweils 3 Monaten über 12 Monate hinweg erhoben werden (T0–T4).
Ergebnisse
Zum jetzigen Zeitpunkt liegen Verlaufsmessungen der Erhebungszeitpunkte T0 (baseline) bis T3 (9 Monate) vor. Zu T3 wies die IG im Vergleich zur KG eine signifikant größere Gewichtsreduktion auf (F(1,412) = 18.79, p < .001). Innerhalb der 9-monatigen Behandlungsdauer wies die Interventionsgruppe eine durchschnittliche Reduktion des Ausgangsgewichts von mehr als 5% auf (ITT- und PP-Analysen).Die sekundären Endpunkte weisen zu T3 keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen auf. Die finalen Daten (T4) werden aktuell erhoben.
Schlussfolgerung/en
Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass zanadio Nutzer:innen ihr Körpergewicht signifikant und klinisch relevant reduzieren konnten. Somit liefert zanadio als orts- und zeitunabhängiges Behandlungsprogramm einen positiven Beitrag zur Versorgungssituation adipöser Erwachsener.