Das Thema „Prädiabetes“ wurde in den letzten Jahren oft kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite stehen Studien, die beim Prädiabetes eine ungünstigere Prognose für die kardiometabolische Gesundheit im Vergleich zur normalen Glukosetoleranz finden. Auf der anderen Seite wurde argumentiert, dass dieser Begriff zu einer überflüssigen Pathologisierung eines einzelnen Risikofaktors führt. Prof. Christian Herder (Düsseldorf) wird einen Überblick zur Studienlage zu „diabetischen“ Komplikationen beim Prädiabetes geben und den Prädiabetes als Zeitfenster für Prävention und Intervention diskutieren. Präventions- und Interventionsmaßnahmen können aus Lebensstiländerungen oder aus pharmakologischer Therapie bestehen. Den möglichen Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln und Formuladiäten auf relevante Outcome-Parameter wie z. B. die Verbesserung der glykämischen Kontrolle und eine Gewichtsreduktion, wird Dr. Katharina Weber (Kiel) anhand neuer Studiendaten aufzeigen. Diese Perspektive wird erweitert durch eine Übersicht zu personalisierten Bewegungsinterventionen von Prof. Bernhard Schwaab (Timmendorfer Strand). Dabei geht es insbesondere um die Ermittlung der adäquaten Trainingsintensität zur Vermeidung einer belastungsinduzierten Hyperglykämie. Abschließend wird Prof. Thomas Stulnig (Wien, Österreich) über Vor- und Nachteile einer medikamentösen Intervention bei Prädiabetes referieren.
(CEDA-Symposium)