Autor:innen:
N. Krayl (Halle (Saale), DE)
J. Gernhardt (Merseburg, DE)
C. Gernhardt (Halle (Saale), DE)
A. Maser (Merseburg, DE)
A. Peters (Halle (Saale), DE)
K. Wagner (Halle (Saale), DE)
A. Wienke (Halle (Saale), DE)
A. Führer (Halle (Saale), DE)
Zielsetzung
Ziel dieser Studie ist es, die Prävalenz von zahnbezogenen Krankheitsbildern bei Kindern in einem Landkreis in Sachsen-Anhalt zu untersuchen und herauszufinden, ob sich über den Beobachtungszeitraum von sieben Jahren Unterschiede zwischen verschiedenen Altersgruppen und Wohnorten zeigen. Außerdem soll untersucht werden, welche Variablen den potentiellen Einfluss des Wohnortes auf die Zahngesundheit vermitteln.
Methoden
Es wurden Routinedaten verwendet, die das örtliche Gesundheitsamt in seinen Gruppenprophylaxe- und Reihenuntersuchungen erfasst. 94 404 Untersuchungen wurden bei Kindern zwischen 0 und 19 Jahren in Kindergärten, Grundschulen, Gymnasien und Förderschulen durchgeführt. Mittels deskriptiver Statistik wurde die Prävalenz wichtiger zahnmedizinischer Endpunkte (z. B. dmft/DMFT und Gebisszustand) stratifiziert nach Schuljahr, Wohnort und Alter berechnet. Anschließend leiteten wir den SaC (Specific affected Caries Index) und den SiC (Significant Caries Index) ab, um regionale Unterschiede bei den am stärksten von Karies betroffenen Kindern besser berücksichtigen zu können. Um die Variablen zu ermitteln, die für die beobachteten regionalen Unterschiede verantwortlich sind, führten wir eine Mehrebenenanalyse durch, wobei wir 12 Variablen, darunter Kinderarmut, Arbeitslosigkeit und Einwohnerdichte des jeweiligen Wohnortes, in unserem Modell berücksichtigten.
Ergebnisse
Der mittlere dmft/DMFT und die Prävalenz eines unsanierten Gebisses variierten zwischen den Wohnorten und reichten von 1,34 bis 2,07 bzw. 14,7 % bis 23,6 %. Der mittlere SaC- und SiC-Index schwankten zwischen 3,40 und 4,05 bzw. 3,85 und 5,42, während die Prävalenz von Kindern mit einem hohen Kariesrisiko zwischen 6 % und 13 % lag. Im Laufe der beobachteten sieben Jahre zeigten sich in den Ergebnissen keine wesentlichen Veränderungen. Bei Kindern im Alter von sechs Jahren ist der Anteil derjenigen, die ein höheres Kariesrisiko haben, am höchsten (17 % im Vergleich zu 1 % bei den 17-Jährigen). Ein Teil der Unterschiede zwischen den Wohnorten wurde durch die im Mehrebenenmodell erfassten Einflussgrößen erklärt.
Schlussfolgerung
Die Zahngesundheit der Kinder im Untersuchungsgebiet ist von Wohnort zu Wohnort und von Altersgruppe zu Altersgruppe unterschiedlich. Aus praktischer Sicht sollten Präventionsmaßnahmen daher versuchen, zusätzlich auf Untergruppen von Hochrisikokindern einzugehen.