Autor:innen:
L. Arnold (Düsseldorf, DE)
N. Rosenkötter (Düsseldorf, DE)
Zu den Aufgaben der Gesundheitsberichterstattung (GBE) gehört die Datenverarbeitung und -analyse, die Visualisierung von Verteilungen und Trends sowie die adressat:innengerechte Aufbereitung und Kommunikation von Informationen zur gesundheitlichen Lage vor Ort. Dabei sollen nicht nur reine Gesundheitsinformationen, sondern auch Aspekte, die ein gesundes Leben ermöglichen und ausmachen, faktenbasiert aufbereitet werden, um eine evidenzinformierte Planung und Steuerung zu unterstützen. Die GBE ist somit im Idealfall nah an den Bürger:innen und an den Strukturen, die die Gesellschaft vor Ort prägen.
Aus dieser Einführung wird deutlich, dass die Anforderungen in der GBE einem steten Wandel unterliegen. Gesellschaftliche Veränderungen, neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft, neue technologische Möglichkeiten und Kommunikationsformate erfordern eine hohe Anpassungsfähigkeit der GBE. Auch die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig es ist up to date zu bleiben. Kurzfristig mussten neue Kommunikationswege eingerichtet werden, um eine transparente Kommunikation der Daten möglichst in Echtzeit zu realisieren. Bundesweit wurden hierfür Dashboards eingerichtet. Nun eignen sich diese v.a. für die Kommunikation bei einem vergleichsweise hohen Morbiditätsgeschehen, welches zeitnah die Etablierung und Anpassung von Maßnahmen erforderlich macht. Ob und wenn ja welche Lehren sich hieraus für die GBE nicht-übertragbarer Krankheiten ergeben, wird sich noch zeigen. Die Frage, die sich jedoch stellt: Können wir in der kommunalen GBE diesen Bedarfen aktuell gerecht werden?
Im Rahmen eines Workshops, sollen gemeinsam mit den Teilnehmer:innen die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen der kommunalen GBE erörtert und Qualifizierungsbedarfe diskutiert werden. Nach einer kurzen thematischen Einführung werden die relevanten Themen identifiziert, geclustert und priorisiert. Aufbauend darauf werden in einem strukturierten Austausch die notwendigen Rahmenbedingungen für die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen GBE und sich daraus ergebende Bedarfe zur Qualifizierung zusammengetragen. Dabei werden Bedarfe im Bereich der Datenakquise, -analyse und -visualisierung, der Dateninterpretation, der Ableitung von Handlungsoptionen sowie der Dissemination und Kommunikation erörtert. Die Ergebnisse sollen die konzeptionelle Weiterentwicklung von Qualifizierungsmöglichkeiten in der GBE unterstützen und somit zur strukturellen Stärkung gemäß des Pakts für den ÖGD beitragen.