13:00 Uhr
Zahnschmerzen, Zahnputzhäufigkeit und zahnärztliche Kontrolluntersuchungen bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen
L. Krause (Berlin, DE)
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Autor:innen:
L. Krause (Berlin, DE)
S. Seeling (Berlin, DE)
F. Prütz (Berlin, DE)
J. Wager (Universität Witten/Herdecke, DE)
Einleitung: Karies ist eine häufige Erkrankung in Kindheit und Jugend. Zur Vermeidung und Früherkennung von Karies sind u. a. eine angemessene Zahnpflege und regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen wichtig. Internationale Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderungen häufiger Karies haben, seltener zweimal am Tag die Zähne putzen und seltener zahnärztliche präventive Leistungen in Anspruch nehmen als Kinder und Jugendliche ohne Behinderungen.
Methoden: Mit Daten der zweiten Folgeerhebung der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2, 2014–2017) des Robert Koch-Instituts werden Zahnschmerzen, Zahnputzhäufigkeit und zahnärztliche Kontrolluntersuchungen bei Kindern und Jugendlichen mit und ohne amtlich anerkannte Behinderung (im Folgenden Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen) untersucht. Da in KiGGS Welle 2 keine zahnärztliche Befunderhebung stattfand, wird der Indikator zu Zahnschmerzen als Hinweis auf Karies herangezogen.
Ergebnisse: Den Ergebnissen aus KiGGS Welle 2 zufolge waren 3- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche mit Behinderungen häufiger von einmalig oder wiederholt auftretenden Zahnschmerzen in den letzten drei Monaten vor der Befragung betroffen als Gleichaltrige ohne Behinderungen (23,5 % bzw. 15,9 %). Auch das zweimal tägliche Zähneputzen (von ihnen selbst oder einer Betreuungsperson) wurde bei ihnen seltener durchgeführt (33,5 % bzw. 22,2 %). In der Inanspruchnahme zahnärztlicher Kontrolluntersuchungen waren keine Unterschiede zwischen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen festzustellen (22,8 % bzw. 25,4 %). Im Vortrag werden auch die Ergebnisse weiterführender Regressionsmodelle präsentiert.
Diskussion: Zur Verbesserung der Mundgesundheit von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen sind Maßnahmen zur Förderung der Zahnputzhäufigkeit von großer Bedeutung. Da Kinder und Jugendliche je nach Art und Schwere der Behinderung auch weniger effizient die Zähne putzen, sind ebenfalls Maßnahmen zur Verbesserung des Zahnputzverhaltens wichtig. Hierbei spielen Zahnärztinnen und Zahnärzte eine wichtige Rolle, da sie als präventive Leistungen Beratungen und Anleitungen zur Mundhygiene anbieten. Die enge Zusammenarbeit mit Eltern und Betreuungspersonen ist dabei essenziell.