08:45 Uhr
Familienpsychiatrie im Öffentlichen Gesundheitsdienst Teil I
B. Meißner (Magdeburg, DE)
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Autor:innen:
K. Stoltze (Magdeburg, DE)
A. Kasner (Magdeburg, DE)
B. Meißner (Magdeburg, DE)
Im Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst des Gesundheits- und Veterinäramtes der Landeshauptstadt Magdeburg sehen wir uns als Teil des Öffentlichen Gesundheitsdienstes einer systemübergreifenden Denkweise verpflichtet, um bedarfsgerecht, systemisch-sozialpsychiatrisch und familienorientiert zur gemeindenahen Versorgung der Hilfe suchenden Familien beizutragen. Über viele Jahre entwickelte unser Fachdienst immer wieder neue oder erweiterte Interventionsmöglichkeiten, die Familien in ihrer ganzen Vielfalt sowie in einer generationenübergreifen Sichtweise in den Mittelpunkt des Beratungsprozesses stellen. Ziel war und ist es immer, auch unter schwierigen, herausfordernden Bedingungen eigener Lebenswirklichkeiten und Beeinträchtigungen, gemeinsam zu erarbeiten, wie Entwicklungsräume erweitert oder gar neu eröffnet werden könnten, damit Familienleben und gesundes Aufwachsen etwas besser gelingt. Häufig entstehen dabei weitere innovative Interventionsideen oder sogar größere Projekte, so dass sich unser Angebotsspektrum in punkto Vielfalt und Aktualität eher als dynamisches System darstellt. Dies möchten wir Ihnen anhand unserer aktuellen Vorhaben zeigen. Wir möchten Sie miterleben lassen, wie ein familienpsychiatrisches Gruppenangebot („Familienpsychiatrie-Gruppe“) abteilungsübergreifend entstanden ist und hierbei z. B. die Überlegung eines „Systemischen Postamtes“ auftauchte. Des Weiteren wurde die Idee einer sozialpsychiatrisch-sozialpädagogischen Intervention „Familie intensiv!“ entwickelt. Aus dem Mitwirken des KJPD im Kinderschutz konnte wiederum ein System-übergreifendes Projekt für die ganze Stadt („Otto fragt seine Kinder…“) auf einen spannenden Weg gebracht werden. Wir werden in zwei aufeinander folgenden kurzen Vorträgen diese praxisorientierten Versorgungsmöglichkeiten vorstellen, aber auch darlegen, welche Anforderungen hinsichtlich einer komplexen Betrachtung, Vernetzung mit anderen Systemen und wertschätzender Kommunikation zu stellen sind.
09:00 Uhr
Familienpsychiatrie im Öffentlichen Gesundheitsdienst Teil II
A. Kasner (Magdeburg, DE)
B. Meißner (Magdeburg, DE)
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Autor:innen:
A. Kasner (Magdeburg, DE)
K. Stoltze (Magdeburg, DE)
B. Meißner (Magdeburg, DE)
Im Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst des Gesundheits- und Veterinäramtes der Landeshauptstadt Magdeburg sehen wir uns als Teil des Öffentlichen Gesundheitsdienstes einer systemübergreifenden Denkweise verpflichtet, um bedarfsgerecht, systemisch-sozialpsychiatrisch und familienorientiert zur gemeindenahen Versorgung der Hilfe suchenden Familien beizutragen. Über viele Jahre entwickelte unser Fachdienst immer wieder neue oder erweiterte Interventionsmöglichkeiten, die Familien in ihrer ganzen Vielfalt sowie in einer generationenübergreifen Sichtweise in den Mittelpunkt des Beratungsprozesses stellen. Ziel war und ist es immer, auch unter schwierigen, herausfordernden Bedingungen eigener Lebenswirklichkeiten und Beeinträchtigungen, gemeinsam zu erarbeiten, wie Entwicklungsräume erweitert oder gar neu eröffnet werden könnten, damit Familienleben und gesundes Aufwachsen etwas besser gelingt. Häufig entstehen dabei weitere innovative Interventionsideen oder sogar größere Projekte, so dass sich unser Angebotsspektrum in punkto Vielfalt und Aktualität eher als dynamisches System darstellt. Dies möchten wir Ihnen anhand unserer aktuellen Vorhaben zeigen. Wir möchten Sie miterleben lassen, wie ein familienpsychiatrisches Gruppenangebot („Familienpsychiatrie-Gruppe“) abteilungsübergreifend entstanden ist und hierbei z. B. die Überlegung eines „Systemischen Postamtes“ auftauchte. Des Weiteren wurde die Idee einer sozialpsychiatrisch-sozialpädagogischen Intervention „Familie intensiv!“ entwickelt. Aus dem Mitwirken des KJPD im Kinderschutz konnte wiederum ein System-übergreifendes Projekt für die ganze Stadt („Otto fragt seine Kinder…“) auf einen spannenden Weg gebracht werden. Wir werden in zwei aufeinander folgenden kurzen Vorträgen diese praxisorientierten Versorgungsmöglichkeiten vorstellen, aber auch darlegen, welche Anforderungen hinsichtlich einer komplexen Betrachtung, Vernetzung mit anderen Systemen und wertschätzender Kommunikation zu stellen sind.
09:30 Uhr
KOMET-SEU – Nachhaltige Weiterentwicklung von Kompetenzen und Methoden am Beispiel des Sozialpädiatrische Entwicklungsscreenings SOPESS als Teil der Schuleingangsuntersuchung (SEU)
K. Simon (Bochum, DE)
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Autor:innen:
K. Simon (Bochum, DE)
B. Borrmann (Bochum, DE)
N. Sidhu (Leipzig, DE)
J. Jascenoka (Hamburg, DE)
D. Malonga Makosi (Mainz, DE)
D. Hoffmann (Mainz, DE)
J. Schlecht (Mainz, DE)
J. König (Mainz, DE)
J. Genuneit (Leipzig, DE)
M. Daseking (Hamburg, DE)
M. Urschitz (Mainz, DE)
Hintergrund
Die SEU gehört zu den Schlüsselaufgaben des ÖGD. Im Rahmen der SEU wird SOPESS als validiertes Instrument zur Erfassung des Entwicklungsstandes bundesweit genutzt. Datenanalysen weisen auf eine räumliche Heterogenität von Screeningergebnissen hin, deren Ursachen auf unterschiedliche Faktoren zurückgeführt werden können. Modelle zur Aufklärung der Heterogenität ziehen unterschiedliche Maßnahmen verschiedener Akteure nach sich. Teilweise sind Datenerfassung, -qualität, und -bereitstellung eingeschränkt, sodass die Kinder- und Jugendgesundheitsdienste das Potential dieser Daten nicht voll nutzen können. Möglichkeiten für die regionale Prävention sowie für die regionale und überregionale Gesundheitsberichterstattung (GBE) bleiben so ungenutzt.
Ziele & Methoden
Stärkung des ÖGD durch eine gemeinschaftliche Weiterentwicklung von Methoden und Kompetenzen in der Durchführung, Dokumentation und Erfassung von SOPESS.
Die Ziele werden im Rahmen eines nationalen Forschungsnetzwerkes in vier Arbeitspaketen adressiert:
AP1 untersucht die Datenqualität, entwickelt Algorithmen zur Analyse und identifiziert auf deren Basis Quellen für Heterogenität in den Daten. Exemplarisch werden die SEU-Daten der Länder RLP, SH, SN und NRW genutzt. Outputs von AP1 sind digitale Anwendungen für die Nutzung durch den ÖGD.
In AP2 werden die in AP1 gewonnenen Erkenntnisse durch semistrukturierte Interviews mit ÖGD-Akteuren aus der Praxis vertieft und relevante Kontextfaktoren wie z.B. hinderliche Faktoren und Barrieren für die Datenqualität und -nutzung mit erhoben.
In AP3 werden die Informationen aus AP1 und 2 zusammengeführt und in einem Maßnahmenpaket umgesetzt, das an den Bedarfen des ÖGD orientiert ist (z.B. Kompetenzschulungen, Checklisten, Qualitätszirkel).
In AP4 werden die Ergebnisse und Outputs der AP1 bis 3 implementiert und formal evaluiert. Eine nachhaltige Nutzung durch den ÖGD wird vorbereitet.
Impact
Das BMG-geförderte Projekt erarbeitet Methoden und erweitert Kompetenzen des ÖGD in der qualitätsgesicherten Durchführung der SEU und einer praxisrelevanten Nutzung der erhobenen Daten. Durch die angebotenen Methoden wird den KuJ-Gesundheitsdiensten ermöglicht in einer teamorientierten, mit Daten unterstützten Selbstreflexion mögliche Störquellen und Barrieren selbst zu identifizieren und zu beseitigen. Dadurch wird eine verbesserte (über)regionale GBE und eine passgenauere kommunale Ressourcenplanung ermöglicht.
10:00 Uhr
Zwischen den Stühlen- zwischen Infektionsschutz und den Aufgaben des KJGD
M. Maßmann-Pabst (Kassel, DE)
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Autor:in:
M. Maßmann-Pabst (Kassel, DE)
Die Corona-Pandemie aus Sicht der Abteilung Kinder- und Jugendgesundheit des Gesundheitsamts Kassel
Zu Beginn der Pandemie im März 2020, mussten nach kurzer Zeit alle Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes in die Kontaktpersonennachverfolgung eingearbeitet werden. Die Absage aller Untersuchungen und Begutachtungen bedeutete zunächst eine Entlastung in den Sachgebieten des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes. Gleichzeitig mussten wir trotz Teilzeitverträgen auch Dienste an Nachmittagen, Wochenenden und Feiertagen besetzen.
Da wir als Gesundheitsamt der Region Kassel für Stadt und Landkreis zuständig sind, mussten auch zwei Sozialämter und zwei Jugendämter informiert werden.
Unaufschiebbare Gutachten wurden von uns während der gesamten Zeit bearbeitet. Dies verdankten wir unter anderem unserer Dezernentin und unserer Amtsleitung, die immer das Wohl der Familien mit behinderten Kindern im Auge behielten.
Unser Wunsch, besonders für diese Familien da sein zu dürfen, brachte uns „zwischen alle Stühle“. Auf der einen Seite leisteten die Kolleginnen und Kollegen unserer Abteilung gehäuft Corona-Dienste am Nachmittag und an den Wochenenden, um vormittags die wichtigsten Untersuchungen vornehmen zu können.
Als die erste Welle abebbte, versuchten wir alle verschobenen Einschulungsuntersuchungen aufzuholen. Darüber waren die Einrichtungen und die Familien gleichermaßen dankbar. Dies zeigte sich auch darin, dass wir deutlich weniger Terminabsagen und -ausfälle hatten. Dieser Einsatz führte zu weiteren zahlreichen Überstunden. An einen Abbau dieser war nicht zu denken.
Seit nun fast zwei Jahren holen wir zwischen den Wellen verschobene Untersuchungen nach oder versuchen vorzuarbeiten, um während der Wellen verstärkt den Infektionsschutz zu unterstützen.
Auch für den KJGD stellt sich die Frage: Wie lange halten wir das noch durch und „Was kommt nach dem Spagat?“