Autor:innen:
J. Haller (Frankfurt, DE)
K. Grikscheit (Frankfurt , DE)
U. Götsch (Frankfurt , DE)
P. Tinnemann (Frankfurt, DE)
R. Gottschalk (Frankfurt, DE)
S. Klimpel (Frankfurt , DE)
Aufgrund der Globalisierung und des anthropogenen Klimawandels, gelangen immer mehr invasive Mückenarten nach Deutschland. Durch den internationalen Warenaustausch werden die Tiere u.A. über Kisten, Autoreifen und Gepäckstücke nach Deutschland eingeschleppt. Es bieten sich hier optimale klimatische und habitatsbezogene Bedingungen und sie können sich somit ansiedeln und reproduzieren. Da die Winter in Deutschland immer milder werden, führt dies ebenfalls dazu, dass die Populationen im Winter nicht verschwinden und daher eine erfolgreiche Überwinterung möglich ist. Einige dieser invasiven Arten sind sog. Vektororganismen, die potentielle Überträger von Zoonosen sind. Dies stellt eine Gefahr für den Menschen dar, da diese oftmals aufgrund von räumlicher Nähe eng in Kontakt stehen und somit eine Ansteckung mit tropischen Infektionskrankheiten auch in Deutschland möglich erscheint. Eine bekannte Art, die potentieller Träger von tropischen Infektionskrankheiten ist, ist die Mückenart Aedes albopictus (Tigermücke). Sie hat sich in den letzten Jahren immer mehr in Deutschland angesiedelt und ist bekannt dafür Krankheiten wie das WNV oder das Denguevirus zu übertragen. Diese Studie soll zeigen, ob und inwiefern sich die Tigermücke bereits in Frankfurt angesiedelt hat und wie groß die bestehenden Populationen sind. Im Weiteren Schritt werden die gefangenen Exemplare auf potentielle Erreger untersucht, um Aussagen darüber zu treffen, inwiefern sich das öffentliche Gesundheitswesen an die Gefahr durch vektorübertragene Zoonosen anpassen muss.
Methoden: Über einen Zeitraum von 5 Monaten wurden an verschiedenen Standorten in Frankfurt mit Duftköder und CO2-Flasche bestückte Mückenfallen aufgestellt. Es wurden Standorte ausgesucht mit Zugang zu Wasserstellen oder an Grünanlagen. Der Inhalt jeder Falle wurde nach 24 h geleert im Labor tiefgekühlt. Es folgt die Bestimmung auf Artniveau und Genotypisierung. Für die Virendiagnostik wird eine spezielle Q-PCR angewendet, um die Genabschnitte der bekannten Erreger zu identifizieren.
Ergebnisse: Die Ergebnisse der Studie werden Anfang des Jahres 2022 publiziert. Bei der ersten Übersicht der Proben wird bereits deutlich, dass sich etliche Arten der Gattung Aedes in den Proben befinden. Es wird sich zeigen wie hoch der Anteil bereits in Frankfurt ist. Eine solche Untersuchung hat es in dem Gebiet bisher nicht gegeben und größere Populationsdichten wurden bisher nur in Süddeutschland identifiziert.