Messen von schmerzbezogenen Paramatern und Dokumentation in der Schmerzmedizin sind längst gesetzlich geforderter Alltag– unabhängig von der Versorgung in der Praxis, Ambulanz, Tagesklinik oder Station. Gründe sind vielfältig und reichen von der Leistungsabrechnung, Organisationsabläufen, medikolegalen Aspekte bis zur Qualitätssicherung, Diagnostik und Kommunikation mit Zuweisern und Patienten. Meistens entwickeln sich im Alltag an die jeweils speziellen Rahmenbedingungen angepasste eher insuläre Lösungen. Das führt dazu, dass Behandler*Innen zwar umfassende Daten, zu „Ihren“ Patienten und Patientinnen haben, diese Daten aber auch meist vor Ort verbleiben oder allenfalls einrichtungsbezogen genutzt werden. Ein Bild der Versorgung kann so aber nicht entstehen. Andere Quellen von Versorgungsdaten, wie die der Krankenkassen, können aber die Schmerzmedizin und ihre Leistung für die betroffenen Patienten und Patientinnen nur sehr eingeschränkt abbilden, was insbesondere für nicht finanziell abbildbare Aspekte, wie Lebensqualität und Funktionalität gilt.
Die Deutsche Schmerzgesellschaft hat vor vielen Jahren mit Ihrer Initiative KEDOQ-Schmerz eine sektoren-übergreifende Plattform zur Zusammenführung von Daten aus der schmerzmedizinischen Versorgung auf den Weg gebracht. Durch die Versorgungsforschungsprojekte, wie PAIN2020 und PAIN2.0 hat KEDOQ-Schmerz jetzt eine zunehmende Dynamik entwickelt. Im Selektiv-Vertrag zum ambulanten Interdisziplinären Multimodalen Assessment (A-IMA) mit der BARMER ist die Deutsche Schmerzgesellschaft mit dem KEDOQ-Konzept für die Qualitätssicherung beteiligt. Andererseits gibt es aktuelle und spannende Auswertungen aus den bereits vorliegenden Daten, zur Lebensqualität von Schmerzpatient*Innen (Validierung des VR-12), Schmerzdiagnosen in der Versorgung. All das basierend auf dem Deutschen Schmerzfragebogen, den ja die überwiegende Mehrheit der schmerzmedizinischen Versorger*Innen im Alltag einsetzt.
Mit diesem Thementisch wollen wir Sie über aktuelle Entwicklungen informieren und zur kritischen und offenen Diskussion einladen und hoffen mit Ihnen Impulse und Ideen für eine bessere Verzahnung von KEDOQ-Schmerz mit der schmerzmedizinischen Praxis zu entwickeln, mit dem Ziel diese Versorgung besser zu verstehen und darstellen zu können und damit auch gestalten zu können.