Es besteht ein nahezu flächendeckendes Versorgungsangebot von neurologischen und schmerztherapeutischen Praxen, sowie Spezialambulanzen für Kopfschmerzerkrankungen. Dennoch ist eine Unterversorgung der Kopfschmerzpatient*innen wiederholt national und international bestätigt worden. Dieses wird beispielhaft in der niedrigen Quote der Triptan- und Prophylaxe-Verordnungen bei Migränepatient*innen offensichtlich. Mit zunehmender Chronifizierung steigt zudem der Anteil komorbider psychosozialer Beeinträchtigungen, die eines multimodalen Therapieansatzes bedürfen und nicht erhalten.
Dieses Symposium gibt einen Überblick über die Versorgungssituation in Deutschland und die verfügbaren sektoralen und sektorübergreifenden Versorgungsmodelle. So werden Daten aus der Versorgungsforschung präsentiert welche sowohl den allgemeinen Bedarf der multimodalen Behandlung, als auch die individuellen therapeutischen Bedürfnis wiederspiegeln. Zudem werden die für diese Patient*innen verfügbaren Versorgungsstrukturen und ein individualisiertes Stufenmodell der aktuellen Versorgungsmöglichkeiten dargestellt. Zusätzlich zum Ablauf, der Organisation und den (gesetzlichen) Voraussetzungen der verschiedenen Angebote wird (wo verfügbar) über deren Reichweite und Wirksamkeit berichtet.
Der erste Vortrag gibt den Überblick über die Kopfschmerz-Behandlung in der Breite und stellt die Möglichkeiten der ambulanten Versorgung unter den Bedingungen der kassenärztlichen Versorgung dar. Im weiteren werden die Möglichkeiten der Therapie in Hochschulambulanzen und die erweiterten Optionen und Reglementierungen i.R. von Selektiv-verträgen (z.B. integrierte Versorgung Kopfschmerz) mit verschiedenen Modulen erläutert und deren Wirksamkeit anhand der verfügbaren Daten abgebildet. Im dritten Vortrag sollen die Besonderheiten und Vorzüge und Fallstricke der Tagesklinischen Behandlung aufgezeigt werden. Während der letzte Vortrag die Konzepte, Vorteile und Einschränkungen der multimodalen stationären Kopfschmerztherapie erläutert.
Das Symposium richtet sich an Kolleg*innen, die in der Versorgung von Kopfschmerzpatient*innen auf unterschiedlichen Versorgungsebenen involviert sind, Zuweiser*innen an spezialisierte Versorgungsmodelle und jene die interessiert sind solche zu etablieren.