Ziel des Symposiums ist es, exemplarisch am Thema „Prävention chronischer Schmerzen“ aufzuzeigen, wie -ausgehend vom klar beschreibbaren gesundheitspolitischen Versorgungsproblem- nach Testung im Rahmen einer multizentrischen wissenschaftlichen Innovationsfondsstudie (PAIN2020) erste neue gesundheitliche Leistungsangebote („A-IMA“ Ambulantes Interdisziplinäres – Multimodales Assessment) der Patientenversorgung in der Fläche des Deutschen Gesundheitswesens über die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. und ihrer Partner eingeführt werden, quasi in Form eines „Produkts“ einer vertraglich abgesicherten, neuen Kassenleistung.
Diskutiert wird zudem, warum diese durch begleitende Instrumente der Qualitätssicherung (DSF, KEDOQ-Schmerz) und Qualitätsentwicklung flankiert werden können und müssen. Ein besonderer Fokus wird des Weiteren darauf gelegt, Erkenntnisse nötiger Struktur/Prozess-Anforderungen an Umsetzungspartner aufzuzeigen.
Schnittstellen zu Folgeprojekten (PAIN2.0 sowie POET-PAIN) und deren Inhalte werden dargelegt, auch in Hinblick auf die Zielsetzung, einer sich ergebenden Erweiterung der „Produktpallette“ neuer Versorgungsleistungen für Schmerzpatientinnen und -patienten in der Zukunft. Die Bedeutung der Versorgungsforschung für die Schmerzgesellschaft im Allgemeinen und für die Schmerzmedizin im Speziellen wird erörtert, die Einbettung entsprechender Projekte vor mittel- bis langfristigen Zielen der Akteure des Gesundheitswesens aufgezeigt. Diskutiert wird der Nutzen für Patienten sowie Kliniker und Wissenschaftler, aber auch in Hinblick eines Erkenntnisgewinn.
Die 5 Referenten/Referentinnen werden thematisch aus ihrer jeweiligen (Projekt)-Perspektive in Hinblick auf die Sessionszielstellung (vgl. Symposiums-Abstract) einen wissenschaftlichen 8-10-Minuten-Impulsvortrag halten und an der Panel/Publikum-Diskussion mitwirken.
Vortragende sind:
• Prof. Dr. Frank Petzke (Göttingen) zu "PAIN2020"
• Dr. Gabi Lindena (Kleinmachnow), zu "A-IMA" und "KEDOQ-Schmerz"
• Dr. Anne Gärtner (Dresden) zu "PAIN2.0"
• Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn (Münster) zu "POET-PAIN"
• Dr. Ursula Marschall (Wuppertal) zur Versorgungsstrategie der BARMER
10:00 Uhr
Die Chronifizierung von Schmerzen wird oft zu spät erkannt und behandelt. Die Rationale für PAIN2020 mit der Untersuchung eines frühen interdisziplinären multimodalen Assessments (A-IMA) sowie Erkenntnisse des Projekts werden vorgestellt.
Prof. Dr. med. Frank Petzke | Universitätsmedizin Göttingen | Germany
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Autor:in:
Prof. Dr. med. Frank Petzke | Universitätsmedizin Göttingen | Germany
Die 5 Referenten/Referentinnen werden thematisch aus Ihrer jeweiligen (Projekt)-Perspektive in Hinblick auf die Sessionszielstellung (vgl. Symposiums-Summary) einen 8-10-Minuten-Impulsvortrag halten und an der Panel/Publikum-Diskussion mitwirken.
10:10 Uhr
A-IMA und KEDOQ
Dr. Gabriele Lindena | Deutsche | Germany
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Dr. Gabriele Lindena | Deutsche | Germany
A-IMA: In PAIN2020 und jetzt A-IMA wird Patienten mit Schmerzen frühzeitig ein interdisziplinärer Behandlungsansatz entsprechend dem bio-psycho-sozialen Modell der Schmerzmedizin in Assessment und gemeinsamen Therapieempfehlungen der Berufsgruppen Medizin, Psychologie, Bewegungstherapie zugänglich gemacht. Ob Chronifizierung so verhindert werden kann?
KEDOQ-Schmerz: Der Kerndatensatz KEDOQ-Schmerz beschreibt Patienten mit Schmerzen unterschiedlicher Beeinträchtigung und Chronifizierung für alle Schmerzdiagnosen und Behandlungssettings. Er eignet sich, Patientengruppen zu vergleichen und die Prozess- und Ergebnisqualität im Verlauf zu überprüfen.
10:20 Uhr
PAIN2.0
Dr. Anne Gärtner | Uniklinikum Dresden | Germany
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Dr. Anne Gärtner | Uniklinikum Dresden | Germany
Das Projekt PAIN2.0 (01NVF20023) ist eine wissenschaftliche Studie, die durch den Gemeinsamen Bundesausschuss im Rahmen des Innovationsfonds mit öffentlichen Geldern gefördert wird. Initiiert und geleitet wird dieses Projekt durch die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. in Zusammenarbeit mit der BARMER.
Ein ambulantes interdisziplinäres Therapieangebot richtet sich an Menschen mit wiederkehrenden Schmerzen zur Vermeidung einer Chronifizierung. Die Konzeption dazu entstand durch KlinikerInnen, die selbst in interdisziplinären Einrichtungen arbeiten und sich dafür stark machen wollen, Menschen mit Risikofaktoren für eine Schmerzchronifizierung rechtzeitig zu helfen.
Durch das Angebot im Projekt soll die derzeit bestehende Lücke in der Betreuung von Menschen mit wiederkehrenden Schmerzen durch aktive Angebote aus der Versorgung im Sinne einer interdisziplinären Schmerztherapie geschlossen werden.
10:30 Uhr
Schmerz nach Operationen muss nicht chronifizieren – wenn er als bio-psycho-sozialer Prozess verstanden und interdisziplinär präventiv behandelt wird.
Univ.-Prof. Dr. med. Esther Pogatzki-Zahn | Universitätsklinikum Münster | Germany
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Univ.-Prof. Dr. med. Esther Pogatzki-Zahn | Universitätsklinikum Münster | Germany
Im Projekt POET-Pain wird ein Behandlungskonzept zur Prävention chronischer Schmerzen nach Operationen konzipiert und im Rahmen einer multizentrischen, randomisiert-kontrollierten Studie bei Patienten mit einem Risiko für chronische Schmerzen nach Operation („enriched design“) auf Effektivität, Machbarkeit und Umsetzbarkeit im deutschen Gesundheitssystem geprüft. Das Konzept beinhaltet die intersektorale (prä-, intra- und poststationär) Behandlung durch ein interdisziplinäres Team (Mediziner/in; Physiotherapeut/in, Psychotherapeut/in und Pflegenden, zusammen als „Transitional Pain Service“ oder kurz als „TPS“ bezeichnet) und setzt sich dabei aus modularen Behandlungsansätzen zusammen, die im Teamapproach bis zu 6 Monate nach Operation angewendet werden.
10:50 Uhr
Paneldiskussion