Hintergrund
Voraussetzung für eine aktive Mitarbeit von Patient*innen mit chronischen Schmerzen in der Schmerztherapie ist das Verständnis für ihre Erkrankung. Um das Interesse an theoretischen Inhalten zu wecken, ist es nötig, ansprechendes Material, attraktive Methoden und aktivierende Elemente in die Edukation einzubinden.
Vorgestellt wird ein bewährtes Edukationsmodell in der Therapie von Kindern und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen, welches vorbehaltlos auf Erwachsene übertragen werden kann. Ziel ist dabei, Wissen über Entstehung und Aufrechterhaltung von akuten und chronischen Schmerzen zu vermitteln. Es werden sowohl medizinische Faktoren als auch psychologische Einflüsse wie Aufmerksamkeit, Gedanken, Gefühle und Verhalten im Rahmen des bio-psycho-sozialen Garmischer Schmerzverarbeitungsmodells anschaulich und einprägsam interaktiv gemeinsam erarbeitet.
Inhalte
Die Teilnehmer*innen lernen sowohl das Edukationsmodell als auch eine kreative Darstellungsmethodik kennen. Bei der Methodik der Sketchnotes handelt es sich um Skizzen und Notizen, die aus Text, Bild und Strukturen bestehen. In der zeichnerischen Umsetzung werden nur Kreise, Dreiecke, Vierecke und Punkte genutzt, weshalb sie schnell zu erlernen sind. Sketchnotes regen auf humorvolle Art zur Mitarbeit an. Die Wort-Bild Kombinationen sind aufgrund mnemotechnischer Mentalfaktoren wie Fantasie, Visualisierung und Emotionen nachhaltig einprägsam.
Es zeigt sich, dass Sketchnotes von Patient*innen als hilfreich angesehen werden, um Inhalte schnell zusammenzufassen. Durch die Überlegungen, wie man Inhalte auf diese einfache Weise bildlich darstellen könnte, werden die Themen reflektiert und memoriert. Die Patient*innen tauschen sich über edukative Inhalte häufiger aus, wenn sie diese mithilfe von Sketchnotes erlernt haben.
Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass die einfache Wort-Bild Kombination bei Sketchnotes dazu anregt, sich mit theoretischen Inhalten auf einprägsame und unterhaltsame Art auseinanderzusetzen.
Ziel
Die Teilnehmer*innen nehmen einerseits eine bewährtes Edukationsmodell mit, welches sie in der Arbeit mit ihren Patient*innen anwenden können. Über die üblichen theoretischen Inhalte hinaus lernen sie eine Methodik kennen, die allen Beteiligten Freude macht, schnell zu erlernen ist und welche die Nachhaltigkeit der Edukation steigert. Erfahrungen und Anwendungsbeispiele werden vorgestellt, zudem erhalten und erarbeiten die Teilnehmer*innen Unterlagen mit den häufigsten Wort-Bild Kombinationen.
Der Workshop bietet somit inhaltliche als auch methodische Kompetenz für die Schulung von Patient*innen mit chronischen Schmerzen und richtet sich an alle Berufsgruppen, die mit dieser Zielgruppe arbeiten.