Inhalt: Personen mit Migräne haben oft großes Interesse an nichtmedikamentösen Behandlungsmaßnahmen, um eigenständig, zeitlich unabhängig und nebenwirkungsarm eine effektive Prophylaxe gegen ihre Erkrankung in der Hand zu haben. In dem Workshop werden wirkungsvolle und in der Praxis bewährte übende Verfahren zur Migränebewältigung aus den Bereichen Psychotherapie und Physiotherapie vorgestellt.
Der erste Teil des Workshops fokussiert psychotherapeutische Interventionen. Es wird ein zur Psychoedukation geeignetes Entstehungsmodell der Migräne vorgestellt. Anschließend werden Life-Style Interventionen (z.B. Integration von Ruhephasen in den Tagesablauf) vermittelt. Des Weiteren werden Möglichkeiten im Umgang mit Kopfschmerzauslösern („Trigger-Management“) besprochen. Im zweiten Teil erfolgt eine kurze theoretische Einführung in physiotherapeutische Aspekte der Migräne. Danach werden leichte und effektive Übungen für die Halswirbelsäule und die Kiefergelenke demonstriert, die gut in den Alltag zu integrieren sind. Dabei sollen die Beweglichkeit und der Muskeltonus verbessert und somit auch myofasziale sowie artikulär bedingte Schmerzen reduziert werden.
Die dargestellten Übungen bzw. Verhaltensmaßnahmen sind in der Regel gut umsetzbar und können meist sofort zum Einsatz kommen. Es soll besprochen werden, wie die vorgestellten Maßnahmen in optimaler Weise an die Patienten vermittelt werden können, hierbei liegt ein Schwerpunkt auf dem Transfer in den Alltag.
Ziele:
- Wissen über grundlegende nichtmedikamentöse Verfahren zur Migräneprophylaxe aus den Bereichen Psychotherapie und Physiotherapie
- Praktische Kenntnis und Vermittlungskompetenz grundlegender psychotherapeutischer Interventionen: psychoedukatives Entstehungsmodell der Migräne, verhaltenstherapeutische Basismaßnahmen zur Migräneprophylaxe, Methoden des „Trigger-Management“
- Praktische Kenntnis und Vermittlungskompetenz grundlegender physiotherapeutischer Interventionen: Einfluss der oberen Halswirbelsäule auf die Pathophysiologie der Migräne, Eigenübungen für die Schulter-Nacken-Region und das Kausystem
Zielgruppe: Ärzte, Psychologen und Physiotherapeuten, die in der Versorgung von Migränepatienten tätig sind und ihr Behandlungsrepertoire erweitern wollen, in dem sie Alternativen bzw. Ergänzungen zu pharmakologischen Therapieoptionen kennenlernen.