Der Wunsch Schmerz objektiv sichtbar zu machen ist groß und unerfüllt trotz beachtlicher Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten, die uns die detaillierte mikroskopische und makroskopische Analyse des zentralen und peripheren Nervensystems erlauben. Auch wenn der Grundsatz bleibt, dass Schmerz ist, wenn der PatientIn es sagt, so faszinieren die neuesten Erkenntnisse, die mittels hoch- und superauflösender Mikroskopie in der Schmerzforschung gewonnen werden. Die detaillierte makroskopische Analyse des zentralen Nervensystems wird durch immer weiter verbesserte Sequenzen und vor allem KI-gestützten Analysemethoden der Kernspintomographie sukzessive erweitert. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden letztlich vielleicht tatsächlich nicht Schmerz ab, doch sie erweitern und verändern unser Verständnis von den Mechanismen, wie Schmerz entstehen und aufrechterhalten werden kann und bieten uns zudem neue, bislang ungekannte Zielstrukturen, die zur Etablierung neuer diagnostischer und therapeutischer Kandidaten weiter erforscht werden können. Es ist offensichtlich, dass die bildgebenden Verfahren in der mikroskopischen wie auch makroskopischen Anwendung rund um das Thema Schmerz und seine Pathophysiologie eine zunehmend bedeutende Rolle einnehmen werden. Wir nehmen dies und hochspannende aktuelle Befunde auf dem Gebiet zum Anlass und formieren ein wissenschaftliches Symposium, in dem wir gemeinsam mit dem Auditorium neueste Erkenntnisse zum Thema Abbilden von Schmerz kritisch zu diskutieren. Dabei liegt der Fokus zunächst auf den makroskopisch abbildbaren Veränderungen im Gehirn, die mit neuesten kernspintomographischen Untersuchungstechniken von Gesunden und PatientInnen mit Schmerzen gewonnen wurden. Für die mikroskopische Analyse der zerebralen zellulären Veränderungen wenden wir uns dem Tiermodell und aktuellen Daten aus der Welt der intravitalen zwei-Photonenmikroskopie zu. Schließlich wird im humanen System die neuro-kutane Einheit beleuchtet, die zunehmend als relevante periphere Schaltstelle für die Entstehung von Schmerz verstanden wird. Wir freuen uns zusammen mit unserem Auditorium die neuesten Erkenntnisse zum Thema Bildgebung in der Schmerzmedizin und Schmerzforschung zu sichten und sie kritisch zu hinterfragen. In unserem Symposium laden wir herzlich zur aktiven Beteiligung der TeilnehmerInnen ein, die gemeinsam mit uns Vortragenden Fragen zum Thema zu stellen und die besten Antworten gemeinsam zu erarbeiten. Es mag passieren, dass wir am Ende unseres Symposiums zur Erkenntnis kommen, dass Schmerz weiterhin nicht wirklich abbildbar ist. Das Wissen, das wir mittels der sich rasant entwickelnden bildgebenden mikroskopischen und makroskopischen Verfahren erlangen können ist es aber sicher wert, diese insbesondere auch visuell ansprechende Reise gemeinsam mit unserem Auditorium anzutreten.