Schmerzen nach Operationen
Das durch den G-BA geförderte Innovationsfondprojekt Prävention operationsbedingter anhaltender Schmerzen durch Einführung eines perioperativen „Transitional Pain Service" („POET-Pain“) hat zum Ziel, in einer randomisiert – kontrollierten Studie und mit zahlreichen Begleiterhebungen die Effektivität und die Umsetzbarkeit eines sektorenübergreifend eingesetzten „Transitional Pain Service“ (TPS) zu überprüfen. Ziel ist es, durch den TPS die Chronifizierung postoperativer Schmerzen bei Patient*innen mit einem erhöhten Schmerzchronifizierungsrisiko (Risikopatient*innen) zu verhindern. Patienten mit einem erhöhten Risiko können anhand von Fragebögen vor der Operation identifiziert werden; bei POETpain werden die Risikopatient*innen nach dem Screening in einer Therapie- oder eine Kontrollgruppe randomisiert. Die Therapiegruppe erhält die Behandlung des TPS, die Kontrollgruppe die normale Regelversorgung der Klinik. Eine weitere Kontrollgruppe ohne erhöhtes Risiko erhält ebenfalls die normale Regelversorgung. Drei und 6 Monate nach Operation werden die primären und sekundären Endpunkte der Gruppen erhoben und verglichen.
Ein wichtiger Aspekt in dieser Studie bildet die neue Versorgungsform, der TPS. Allgemeines Kennzeichen der neuen Versorgungsleistung ist die interdisziplinär-multimodale integrative und sektorenübergreifende Arbeit verschiedener Professionen als Team; diese Zusammenarbeit geht primär auf die Definition der IASP zurückgeht, bezog sich bisher aber nur auf die Therapie chronischer Schmerzen. Die Protagonisten, die im TPS zusammenarbeiten, setzen sich aus den Professionen Medizin, Pflege, Physiotherapie und Psychologie zusammen. Qualitätskriterien sind ein gemeinsames interprofessionelles Verständnis von Schmerz und Schmerzprävention, eine integrative Zusammenarbeit unter gleicher Berücksichtigung aller an der Behandlung beteiligten Professionen sowie partizipative Kommunikation und Entscheidungsfindung. Das wird gewährleistet durch regelmäßige Teamsitzungen des TPS, an denen alle Professionen beteiligt sind und sich austauschen. Professionsspezifische präventive Interventionen wurden aufeinander abgestimmt und in das TPS Behandlungskonzept integriert. In diesem Symposium sollen die Rollen der einzelnen Professionen (Medizin, Pflege, Physiotherapie und Psychologie) im TPS näher dargestellt, Therapieansätze und Ziele der Professionen beleuchtet so wie die Teamarbeit des TPS durch die jeweiligen Junior - Teilprojektleiter in POETpain (alles junge Wissenschaftler/innen) vorgestellt werden.
Vorgesehen sind vier Vorträge, um die Aufgaben aller im TPS befindlichen Professionen darzustellen.