Die schmerzmedizinische Versorgung und Forschung haben sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt und konnten exorbitante Fortschritte erzielen. Allerdings fallen in der klinischen Versorgung der Patient:innen weiterhin noch erhebliche Lücken und Defizite auf. Hürden für eine umfassende und bestmögliche Patientenversorgung entstehen u.a. an den Schnittstellen bei Versorgung von Patient:innen mit Erkrankungen unterschiedlicher Fachdisziplinen. Daher bedarf es insbesondere hier, nebst Weiterentwicklung bestehender Strukturen, neuer Ideen und Perspektiven.
Im Symposium des Arbeitskreises “Junge Schmerzgesellschaft der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V.” sollen v.a. übergreifende Fragestellungen aufgegriffen werden und neue Impulse zur Optimierung der bestehenden Grundlagen dargestellt werden. Wir wollen Ideen entwickeln, die als Fundament für eine Verbesserung der interdisziplinären klinischen Versorgung und wissenschaftlichen Zusammenarbeit in der Forschung dienen können.
Inhaltlich werden Innovationen in der schmerzmedizinischen Versorgung und Forschung mit Schwerpunkt auf die Einführung digitaler Tools vorgestellt werden. Dabei werden die Herausforderungen bei Einsatz digitaler Tools dargestellt und zugleich erste Lösungsansätze präsentiert. Führen digitale Tools einerseits zur Bereicherung der Forschung durch umfassende Datenerfassung, Vermeidung des Datenverlustes und Möglichkeit der Datenerhebung über räumliche Distanz, birgen sie doch einige Fallstricke und werfen neue Fragen u.a. des Datenschutzes auf.
Ferner wollen wir eines der Hauptthemen des Deutschen Schmerzkongresses, die Versorgungsforschung, aufgegriffen. Dabei werden die Grundlagen und Anforderungen an die Entwicklung und Forschung mit Routinedaten in Registern vorgestellt. Der Vortrag gibt einen umfassenden Überblick und wird so besonders auch alle jungen Wissenschaftler:innen, die noch nicht mit Daten aus Registern gearbeitet haben, addressieren.
Außerdem wird es einen Einblick in eine kognitiv-behaviorale Kurzintervention im Rahmen eines interdisziplinären Behandlungsnetzwerkes geben. Dieses Netzwerk ist perspektivisch Grundstein für eine multimodale Behandlung chronischer Schmerzen im ambulanten Rahmen und damit optimales Beispiel, wie die ambulante Versorgung der Patient:innen verbessert werden kann.
Zusammenfassend ist es Ziel des Symposiums, Rahmen und Raum für den Austausch v.a. interdisziplinärer Nachwuchswissenschaftler:innen zu geben. Durch die Impulsvorträge und Darstellung der Perspektiven junger Wissenschaftler:innen und Kliniker:innen sollen die verschiedenen Sichtweisen dargestellt werden, erste Ideen präsentiert werden, die im Anschluss lebhaft diskutiert und weiterentwickelt werden können. Daher laden wir ganz besonders alle jungen Kliniker:innen und Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Berufsgruppen herzlich zur aktiven Teilnahme ein. Wir freuen uns auf einen anregenden Austausch, spannende Fragen und umfassende Diskussionen.