Autor:innen:
G. Hölscher (Oberschleißheim, DE)
R. Hascher (Oberschleißheim, DE)
A. Frank (Oberschleißheim, DE)
A. Hachmeister (Oberschleißheim, DE)
A. Pfeifer (München, DE)
D. Roettger (München, DE)
U. Nennstiel (Oberschleißheim, DE)
Hintergrund und Zielsetzung
Seit 26.12.2020 ist eine Impfung gegen COVID-19 in Deutschland möglich. Zu Beginn der COVID-19-Impfkampagne waren nur limitierte Mengen an COVID-19-Impfdosen verfügbar. Die Durchführung von COVID-19-Impfungen musste daher deutschlandweit zunächst nach gesetzlich geregelten Priorisierungskriterien erfolgen. In Bayern wurden COVID-19-Impfungen zunächst nur in den Impfzentren (IZ) bzw. durch die organisatorisch zu den IZ gehörenden mobilen Teams für die jeweils zugeordnete Bevölkerung durchgeführt. Krankenhäuser konnten das eigene Personal impfen. Seit Ende März 2021 ist eine COVID-19-Impfung in Bayern auch beim niedergelassenen Arzt möglich. Im Mai wurde zunächst bei den niedergelassenen Ärzten und dann auch in den IZ (Juni 2021) die Priorisierung aufgehoben. Betriebs- und Privatärzte führen seit Juni 2021 COVID-19 Impfungen durch. Mit Stand 20.03.2022 sind in Bayern gemäß Angaben des RKI 74% der Gesamtbevölkerung mindestens einmal geimpft, 74,6% grundimmunisiert und 55,7% haben eine Auffrischimpfung erhalten. Mit vorliegender Analyse soll untersucht werden durch welche impfenden Stellen die Menschen in Bayern geimpft wurden und welche regionalen Unterschiede sich hierbei zeigen.
Daten und Methodik
Für die vorliegende Analyse konnten die folgenden Daten-Quellen herangezogen werden: einzelfallbasierte anonyme COVID-19-Impfdaten aus den IZ/mobilen Teams mit Angaben zum Wohnort des Impflings, aggregierte COVID-19-Impfdaten aus den Kliniken bzw. von den niedergelassenen Ärzten aufbereitet auf Landkreisebene nach Ort der Impfung von der Bayerischen Krankenhausgesellschaft bzw. von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns. Die Impfzahlen aus den drei Daten-Quellen wurden zusammengefasst und der Anteil der jeweiligen impfenden Stelle bestimmt. Da u.a. nicht jeder Landkreis bzw. jede kreisfreie Stadt ein eigenes IZ betrieben hat werden die regionalen Daten, mit Ausnahme der Städte Augsburg, Ingolstadt, München und Nürnberg, für den Landkreis und die kreisfreie Stadt zusammenfassend dargestellt.
Ergebnisse
Bayernweit wurden die Erstimpfungen zu 56,6% in den IZ (inkl. mobile Teams), zu 41,5% durch die Vertragsärzte in den Praxen und zu 1,9% in den Krankenhäusern durchgeführt. Bei den Zweitimpfungen liegen die jeweiligen Anteile bei 54,4%, 43,9% und 1,8% und bei den Auffrischimpfungen (Dritt- und Viertimpfungen) bei 42,5%, 55,7% und 1,8% (Stand 20.03.2022). Es zeigen sich deutliche regionale Schwankungen. In manchen Regionen wurde vermehrt in den IZ (inkl. mobile Teams) geimpft, in anderen vermehrt in den Praxen der Vertragsärzte.
Fazit
Für die schnelle Erreichung möglichst hoher flächendeckender COVID-19-Impfquoten in Bayern sind die IZ (inkl. mobile Teams) sowie die Vertragsärzte in gleichem Maße wichtig gewesen. Die Krankenhäuser haben zwar einen kleinen, mit der Impfung des Krankenhauspersonals, jedoch sehr wichtigen Beitrag geleistet.