Schlafstörungen weisen hohe Prävalenzen von bis zu 30 % auf [1] und treten komorbid mit einer Reihe von somatischen (z. B. Schmerz) und psychiatrischen Beschwerden auf (z. B. Depression). [2] Grundkenntnisse in der schlafmedizinischen Differenzialdiagnostik sind deswegen von großer klinischer Bedeutung.
Methode: Teil 1 – Diagnostik: Orientiert an den Leitsymptomen Ein- und Durchschlafstörung, gestörte nächtliche Motorik und gestörte nächtliche Atmung wird ein Überblick über die gezielte Anamneseerhebung und Differenzialdiagnostik gegeben. Hierbei werden die wesentlichen neurologischen, psychiatrischen und internistischen Erkrankungen berücksichtigt. Abklärungsempfehlungen werden anhand von Fallvignetten erarbeitet. Verfahren zur Differenzierung von Tagesmüdigkeit und Tagesschläfrigkeit werden ebenso vorgestellt.
Teil 2 – Therapie: Kognitiv-behaviorale Therapieverfahren haben in den letzten 15 Jahren bei den häufig vorkommenden Insomnie-Formen eine gute Wirksamkeit gezeigt. Ambulant durchführbare Therapieoptionen werden aus Sicht des niedergelassenen Behandlers vorgestellt [3], das Vorgehen bei stationärer kognitiv-behavioraler Insomnie-Therapie aus der Sicht des Klinikers. [4]
Darüber hinaus werden die Therapieoptionen bei Restless-Legs-Syndrom [5], Störung der zirkadianen Rhythmik [6] und Hypersomnien [7] anhand von klinischen Fällen diskutiert.
Ergebnisse: Der 1-Tages-Workshop soll einen Überblick über die wesentlichen zur Verfügung stehenden Abklärungsschritte bei Schlafstörungen geben. Der Workshop weist eine hohe Praxisorientierung auf (ca. 40 % praxisnahe Fälle, eigene Patientenfälle können gerne diskutiert werden) und soll die Teilnehmer:innen zu einer an aktuellen Erkenntnissen orientierten Basisversorgung befähigen.
References
1 Ohayon MM. Epidemiological Overview of sleep Disorders in the General Population. Sleep Med Res 2011; 2: 1–9. https://doi.org/10.17241/smr.2011.2.1.1.
2 Ohayon MM. Epidemiology of insomnia: what we know and what we still need to learn. Sleep Med Rev 2002; 6: 97–111.
3 Perlis ML, Aloia M, Kuhn BR. Behavioral treatments for sleep disorders. A comprehensive primer of behavioral sleep medicine interventions. Amsterdam, Boston: Academic, 2011.
4 Crönlein T. Primäre Insomnie: ein Gruppentherapieprogramm für den stationären Bereich. Hogrefe Verlag, 2013.
5 Trenkwalder C, Benes H, Hornyak M. Restless Legs Syndrom (RLS) and Periodic Limb Movement Disorder (PLMD), Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie 2012.
6 Cajochen C. Chronobiologie: Licht-und Wachtherapie bei psychiatrischen Erkrankungen. Lege artis-Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2013; 3.
7 Morgenthaler TI, Kapur VK, Brown T, et al. Practice parameters for the treatment of narcolepsy and other hypersomnias of central origin. Sleep 2007; 30: 1705–11.